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Ex-Schach-Weltmeister Kasparow sieht Putin am Ende: "Kollaps steht bevor"


Kremlkritiker Kasparow
"Der Kollaps steht bevor"

Von t-online, wan

Aktualisiert am 21.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Der Ex-Schach-Weltmeister Garri Kasparow (Archivbild): Er geht von einem baldigen Sturz Putins aus.Vergrößern des BildesDer Ex-Schach-Weltmeister Garri Kasparow (Archivbild): Er geht von einem baldigen Sturz Putins aus. (Quelle: Lino Mirgeler/dpa./dpa)

Der russische Kremlkritiker sieht einen baldigen Zerfall des Putinregimes. Er warnt aber den Westen vor den Konsequenzen.

Nach Ansicht des Kremlkritikers und ehemaligen Schachweltmeisters Garri Kasparow würde ein Sieg der Ukraine den Kollaps von Wladimir Putins Regime nach sich ziehen. Das wiederum würde den Weg für ein neues Russland freimachen, sagte er dem amerikanischen Magazin "Newsweek".

"Ich bin mir sehr sicher, dass Russland in den nächsten fünf Jahren kleiner werden wird", sagte er. Der russische Oppositionelle glaubt, dass Republiken, wie das ohnehin schon sehr eigenständige Tatarstan und das an Rohstoffen reiche Baschkortostan, sich abspalten würden. Auch für Tschetschenien sieht er diese Möglichkeit. Derzeit wird das Land aber von einem Putin-Vertrauten, Ramsan Kadyrow, beherrscht.

"Wird es außer Kontrolle geraten?"

Kasparow ist als sowjetischer Schachweltmeister in die Geschichte eingegangen, heute aber als Oppositioneller aktiv. Drei Monate nach Kriegsbeginn gründete er zusammen mit dem im Exil lebenden russischen Geschäftsmann Michail Chodorkowski das Russische Aktionskomitee. Ziel der Gruppe ist der Aufbau einer Zusammenarbeit zwischen der russischen Anti-Putin-Diaspora und westlichen Organisationen und Regierungen.

Kasparow glaubt an eine Fortsetzung eines Zerfalls, der schon vor langer Zeit begonnen habe. "Der Prozess wurde 1991 mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion gestoppt, aber ich denke, der Kollaps des russischen 'Reiches' steht bevor", so der Kremlkritiker. Die Frage sei aber, ob die freie Welt in der Lage sei, den Kräften innerhalb Russlands zu helfen, ein Alliierter einer "Euro-atlantischen Zivilisation" zu werden. "Oder wird es außer Kontrolle geraten?"

Kasparow zu t-online: "Das Putinregime wird nicht lange überleben"

Deshalb seien Waffenlieferungen und ein rascher Sieg der Ukraine auch wichtig. Noch gebe es Kräfte in der russischen Regierung, die ein neues System etablieren könnten. Er denke dabei an eine parlamentarische Republik oder eine lockere Föderation. "Aber wir müssen neu anfangen."

Erst vor Kurzem sagte Kasparow im Interview mit t-online: "Putins Regime ist kriminell und muss liquidiert werden. Das alles ist da. Das ist ein großer Schritt vorwärts." Er hatte das Ende von Putins Regime bereits für dieses Jahr vorhergesagt: "Sicher ist: Das Putinregime wird nicht lange überleben, wenn erst einmal die ukrainische Flagge in Sewastopol gehisst ist. Dann können wir die Tage herunterzählen. Schon von dem Moment an, wenn ukrainische Truppen auf die Krim vordringen, wird das Regime brüchig."

Verwendete Quellen
  • newsweek.com: "Kasparov Predicts Collapse of Russian 'Empire'"
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