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Ukraine-Krieg | Liefert diese deutsche Firma Kriegsbauteile an Russland?


Über Umwege
Liefert diese deutsche Firma Kriegsbauteile an Russland?

Von t-online
Aktualisiert am 19.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Russische Iskander-Rakete (Symbolbild): Raketen dieses Typs können auch atomar bestückt werden.Vergrößern des Bildes
Russische Iskander-Rakete (Symbolbild): Bauteile aus Deutschland könnten Russland einem Bericht zufolge helfen, Ziele in der Ukraine zu treffen. (Quelle: SNA/imago-images-bilder)
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Recherchen des "Spiegel" bringen eine Stuttgarter Firma in Bedrängnis: Sie soll indirekt kriegswichtige Bauteile an den Aggressor Russland geschickt haben.

Russland kämpft im Krieg gegen die Ukraine offenbar mit Bauteilen aus Deutschland. Das geht aus Recherchen des "Spiegel" hervor. Demnach seien seit Kriegsbeginn Bauteile im Wert von mehreren Millionen Euro aus Deutschland nach Russland geliefert worden. Von dort aus gelangten sie womöglich in die Hände russischer Waffenbauer.

Der "Spiegel" beruft sich dabei auf Zolldaten, die das Nachrichtenmagazin gemeinsam mit der norwegischen Risikoanalysefirma Corisk, dem russischen Investigativportal "iStories" und dem internationalen Rechercheverbund OCCRP ausgewertet hat.

Besonders belasten die Recherchen die Stuttgarter Firma Elix-St. Das Unternehmen soll Dutzende Mikroelektroniklieferungen zunächst nach Astana, der Hauptstadt von Kasachstan, geliefert haben. Insgesamt soll Elix-St. seit dem 24. Februar 2022 Waren im Wert von mehr als 800.000 Euro nach Kasachstan verschickt haben, so der "Spiegel". Wenig später soll der russische Zoll registriert haben, wie viele dieser Lieferungen aus Kasachstan nach Russland kamen.

Stuttgarter Firma weist Vorwürfe zurück

Hat Elix-St. versucht, Sanktionen zu umgehen und das Russlandgeschäft weiter voranzutreiben? Die Stuttgarter Firma weist laut "Spiegel" jegliche Vorwürfe zurück. Der kasachische Käufer der Elektroniklieferungen habe eine zivile Verwendung der Bauteile zugesichert, zitiert das Medium das Unternehmen.

Von einer Weiterleitung nach Russland habe man nichts gewusst. Es habe auch keine Möglichkeiten gegeben, "dies nachzuprüfen oder zu kontrollieren".

Um diese Bauteile geht es

Unter den Bauteilen, die von Kasachstan weiter nach Russland transportiert worden sein sollen, befinden sich unter anderem Bauteile für Waffensysteme. Dazu zählen Mikrocontroller des Schweizer Halbleiterproduzenten STMicroelectronics. "Spiegel" verweist darauf, dass ähnliche Chips derselben Serie in abgeschossenen Exemplaren der russischen Aufklärungsdrohne Orlan-10 zu finden waren.

Dem Bericht zufolge soll Elix-St. auch sogenannte Field-Programmable Gate Arrays (FPGAs) der US-Marke Xilinx nach Kasachstan geliefert haben. Die Mikrochips sollen beispielsweise gewährleisten, dass Iskander-Raketen ihre Ziele genauer treffen. Die Stuttgarter Firma betont, diese Bauteile seien für private Kameras bestimmt gewesen.

Elix-St. ist den Recherchen zufolge nicht die einzige deutsche Firma, die Bauteile nach Kasachstan geliefert haben soll: Auch eine Firma aus Berlin sowie ein Unternehmen aus Hessen sollen Mikroelektronik im Wert von rund 1,6 Millionen Euro an den kasachischen Händler geschickt haben. Die Namen dieser beiden Unternehmen nennt der "Spiegel" nicht.

Verwendete Quellen
  • Spiegel-Vorabmeldung: "Russische Rüstungskonzerne beziehen offenbar weiter Mikroelektronik aus Deutschland"
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