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Krieg in der Ukraine | In Bachmut und Wuhledar tobt die blutigste Schlacht


Krieg in der Ukraine
Hier tobt die derzeit blutigste Schlacht

Von dpa, afp, reuters, ne, cli

Aktualisiert am 24.02.2023Lesedauer: 3 Min.
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Putins Truppen in der Ukraine: Eine Animation zeigt den Verlauf der Frontlinie im Zeitraffer. (Quelle: t-online)
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Im Krieg gegen die Ukraine verstärkt Russland seine Truppen an verschiedenen Frontabschnitten. Diese Städte sind besonders umkämpft.

In der Ukraine könnten neue Angriffe der russischen Armee unmittelbar bevorstehen. Wie der ukrainische Generalstab beobachtete, verstärke Russland seine Truppen derzeit an verschiedenen Frontabschnitten. Ihre Hauptanstrengungen würden die russischen Streitkräfte "auf Offensivoperationen in den Richtungen Kupjansk, Lyman, Bachmut, Awdijiwka und Schachtarsk" konzentrieren, heißt es in der Mitteilung der ukrainischen Militärführung.

Der Kampf um die ostukrainische Stadt Bachmut ist derzeit ohnehin die blutigste Schlacht. Und wie aus dem Geheimdienst-Update des britischen Verteidigungsministeriums von Donnerstag hervorgeht, halten die schweren Kämpfe dort weiter an. Den ukrainischen Verteidigern der zunehmend von russischen Truppen eingekreisten Stadt gelinge es aber, Nachschubrouten offen zu halten.

Von vormals 70.000 Menschen leben nach Angaben ukrainischer Behörden noch etwa 5.000 in der Frontstadt. Nach Angaben beider Seiten gibt es in Bachmut hohe Verluste.

Prigoschins Truppen kämpfen um Bachmut

Zu dem erbitterten Kampf in der Region tragen vor allem auch Einheiten der Söldnergruppe Wagner bei. Die Truppe unter dem Anführer Jewgeni Prigoschin agiert weitgehend unabhängig vom russischen Militärkommando und ist für ihre besonders brutale Taktik berüchtigt, bei der hohe Verluste in den eigenen Reihen in Kauf genommen werden.

Zwar waren die Wagner-Einheiten in den letzten Wochen bei Bachmut kaum noch vorangekommen. Sie würden nicht ausreichend mit Munition versorgt, lautete Prigoschins Vorwurf. Es gebe genügend Geschosse, "aber karrieregeile Politiker, Dreckskerle, Mistviecher müssen erst ihre Unterschrift leisten", damit diese geliefert würden, schimpfte der Wagner-Chef am Mittwoch öffentlich in einer Audiobotschaft. Das Verteidigungsministerium bestritt die Vorwürfe, der Kreml schwieg.

Wagner-Einheiten erhalten wieder Munition

Doch bereits am Folgetag kam die Wende: Die Söldner-Truppe erhält nach Angaben von Prigoschin nun Munition. "Heute um 06.00 Uhr morgens wurde bekannt gegeben, dass die Lieferung von Munition begonnen hat", teilte der Gründer am Donnerstag auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. "Höchstwahrscheinlich rollt der Ball jetzt. Bisher steht alles auf dem Papier, aber wie uns gesagt wurde, sind die wichtigsten Dokumente bereits unterzeichnet."

Prigoschin hat sich in den vergangenen Tagen einen immer schärferen Streit mit dem Verteidigungsministerium und der Militärspitze geliefert. Verteidigungsminister Sergei Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow warf er Hochverrat vor.

Am Freitagmorgen verkündete Prigoschin dann in einem seiner Telegram-Kanäle, dass seine Truppen das Dorf Berchiwka (russisch: Berchowka) erobert hätten. Der Ort liegt knapp sieben Kilometer nördlich von Bachmut entfernt. Seine Einheiten würden den Ort vollständig kontrollieren, behauptete der Wagner-Chef. Ukrainische Quellen bestätigten die Einnahme bislang nicht.

Auch Wuhledar steht unter massivem Beschuss

Nicht nur Bachmut, auch die Stadt Wuhledar weiter südlich in der Region Donezk sei erneut massiv beschossen worden, heißt es im Geheimdienstbulletin des britischen Militärgeheimdienstes. Es gebe die realistische Möglichkeit, dass Russland sich auf eine weitere Offensive im Gebiet um Wuhledar vorbereite – trotz verlustreicher Rückschläge beim Vorrücken auf die ostukrainische Stadt.

Dem britischen Geheimdienst zufolge steht der für die östliche Gruppe der russischen Streitkräfte zuständige Generaloberst Rustam Muradow unter erheblichem Druck, bei Wuhledar Erfolge vorzuweisen. "Es ist aber unwahrscheinlich, dass Muradow über die Schlagkraft verfügt, um einen Durchbruch zu erzielen", so die Einschätzung der Briten weiter.

Russlands Truppen müssen Munition sparen

In einem Interview mit dem ukrainischen Nachrichtenmedium "Forbes.ua" erklärte der ukrainische Geheimdienstchef Kyrylo Budanov dazu, dass Russland nicht fähig sei, in die Offensive zu gehen. Der Grund: Die Truppen müssten ihre Ausrüstung und Granaten rationieren.

Bereits seit zwei Monaten würden russische Truppen nun Munition einsparen, so Budanov. Ausschließlich um Bachmut, Lyman und Wuhledar käme Munition in gewöhnlichem Maße zum Einsatz. Budanov sagte weiter: "Sie haben bereits mehrmals versucht, Wuhledar zu stürmen, und werden es weiter versuchen."

Auch nach den Beobachtungen der Denkfabrik "Institute for the Study of War" konzentrieren sich russische Streitkräfte derzeit darauf, in Richtung Bachmut und Lyman anzugreifen. In Gebieten westlich der Stadt Donezk hätten sie hingegen noch keinen nennenswerten Vorstoß unternommen.

Verwendete Quellen
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