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Ukraine-Krieg | Boris Johnson: Deutschland hoffte auf Niederlage der Ukraine


Einschätzung russischer Invasion
Boris Johnson: Deutschland hoffte auf Niederlage der Ukraine

Von t-online, wan

Aktualisiert am 23.11.2022Lesedauer: 2 Min.
Boris Johnson und Olaf Scholz (Archivbild): Der Brite kritisiert Deutschlands Haltung vor dem Ukraine-Krieg.Vergrößern des Bildes
Boris Johnson und Olaf Scholz (Archivbild): Der Brite kritisiert Deutschlands Haltung vor dem Ukraine-Krieg. (Quelle: Chris Emil Janßen/imago-images-bilder)

Boris Johnson hat Deutschland und Frankreich langes Zögern vor Ausbruch des Ukraine-Kriegs vorgeworfen. Berlin habe sogar auf eine Niederlage spekuliert.

Der ehemalige britische Premierminister Boris Johnson hat Frankreich und Deutschland beschuldigt, die Vorboten des Ukraine-Kriegs nicht richtig eingeschätzt zu haben. In einem Interview mit dem portugiesischen Ableger des US-Senders CNN sagte er, dass Frankreich eine mögliche Invasion verneint habe und Deutschland für ein schnelles Ende und eine rasche Niederlage der Ukraine gewesen sei.

Johnson sagte weiter, dass es Anfang 2022 eine große Bandbreite an Einschätzungen der westlichen Partner gegeben habe. Zwar habe man sich nach Kriegsausbruch hinter die Ukraine gestellt, doch das sei vor dem 24. Februar nicht der Fall gewesen. "Das war ein großer Schock. Wir sahen die russischen Bataillone sich verstärken, aber andere Länder hatten andere Perspektiven", erinnerte sich der Politiker.

"Frankreich leugnete die Gefahr"

Deutschland unter Kanzler Olaf Scholz habe zu einem frühen Zeitpunkt die Meinung vertreten, dass ein Krieg zwar eine Katastrophe wäre, es aber besser sei, wenn er schnell zu Ende ginge und die Ukraine aufgäbe, behauptete Johnson. Es seien wirtschaftliche Gründe gewesen, die zum Schluss des Kanzlers geführt hätten, und er habe das nicht unterstützen können.

Es habe für den britischen Ex-Premier auch keinen Zweifel gegeben, dass Frankreich bis zum letzten Moment die Gefahr schlicht geleugnet habe. Später sei sogar der Chef des französischen Geheimdienstes gefeuert worden, weil er die Lage falsch eingeschätzt habe.

Auch Italien wird von Johnson nicht ausgespart. Die Regierung, damals unter Ministerpräsident Mario Draghi, habe gesagt, sie könne die englische Position nicht unterstützen, weil man abhängig von russischem Gas und Öl sei. Auf Nachfrage von CNN in den drei Ländern gab es keine Stellungnahme.

Johnson sagte zudem, dass nach Kriegsbeginn die westlichen Länder sehr schnell zusammengekommen seien und erkannt hätten, dass man nicht mit Putin zusammenarbeiten könne. Er lobte die schnellen Reaktionen. "Die EU war brillant", spielte Johnson auf schnelle Sanktionen und eine große Einigkeit an.

Großbritannien wurde unter Johnson einer der größten Unterstützer der Ukraine, von Waffenlieferungen bis hin zur Ausbildung von Soldaten. Seine Nachfolger Liz Truss und Rishi Sunak übernahmen diese Haltung.

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