Personalprobleme in Russland? Putin: "Das Leben geht weiter"
Zu wenig Personal zum Feuerlöschen, weil so viele Soldaten im Krieg sind? Kremlchef Putin sieht "keinerlei Probleme" im Land, dabei sind diese offensichtlich.
Trotz des seit sechs Monaten andauernden Krieges gegen die Ukraine hat Russland laut Kremlchef Wladimir Putin noch genug Kapazitäten, um andere Krisen im Land zu bewältigen. Derzeit konzentriere das ganze Land seine Aufmerksamkeit auf "die Ereignisse" in der Ukraine, sagte Putin am Mittwoch bei einer Besprechung zur Bekämpfung von Waldbränden. Seinen Angriffskrieg in der Ukraine bezeichnet er konsequent nicht als solchen, stattdessen ist im Kreml von einer "Spezialoperation" die Rede. "Aber das Leben geht weiter, es kommen andere Probleme auf. Ich möchte anmerken und betonen, dass zur Reaktion auf solche Notfallsituationen alle nötigen Mittel, Kräfte und Ressourcen da sind", sagte Putin. "Hier gibt es keinerlei Probleme."
Wie bereits in den Vorjahren kämpfen auch in diesem Sommer viele russische Regionen gegen schwere Waldbrände. Immer wieder gibt es Berichte über Personalmangel bei den Löscharbeiten, der auch damit zu tun haben soll, dass das in der Ukraine eingesetzte Militär nicht mithelfen kann.
Besonders schwer wüten die Brände derzeit im Gebiet Rjasan rund 200 Kilometer südöstlich von Moskau. Vor wenigen Tagen wurde dort der Notstand ausgerufen. Der Brandgeruch zog bis ins Zentrum der russischen Hauptstadt. Putin entsandte nun Ministerpräsident Michail Mischustin, Vize-Premier Dmitri Grigorenko und Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin in besonders betroffene Regionen, um sich vor Ort ein Bild der Lage zu machen.
- Nachrichtenagentur dpa