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Ukraine-Krieg: Im Video – brutale Zwangsrekrutierung vor Kindergarten


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"Kanonenfutter für die Front"
Video zeigt brutale Zwangsrekrutierung vor Kindergarten


Aktualisiert am 18.08.2022Lesedauer: 2 Min.
"Du kommst mit uns": In der Region Luhansk soll ein Vater vor einem Kindergarten von Schergen der russischen Armee verschleppt worden sein.Vergrößern des Bildes
"Du kommst mit uns": In der Region Luhansk soll ein Vater vor einem Kindergarten von Schergen der russischen Armee verschleppt worden sein. (Quelle: Küper Martin)

Die russische Armee braucht dringend Soldaten. In den besetzten Gebieten der Ukraine werden Männer regelrecht gejagt.

Die russische Propaganda stellt den Überfall auf die Ukraine stets als Befreiungsaktion dar, doch die Realität in den "befreiten Gebieten" ist grausam. In den eroberten Dörfern und Städten im Donbass gehen Putins Schergen offenbar immer rücksichtsloser auf Jagd nach Ukrainern, um sie zum Sterben an die Front gegen ihre eigenen Landsleute zu schicken. Für Männer im kampffähigen Alter scheint es inzwischen schon lebensgefährlich, vor die Tür zu gehen, wie ein auf Telegram verbreitetes Video zeigen soll.

Die Aufnahmen sollen vor einem Kindergarten in der Region Luhansk entstanden sein, heißt es im Kommentar zu den Bildern. Zu sehen ist, wie ein Mann mittleren Alters in Zivilkleidung von mehreren Uniformierten umringt wird. Zwei der Soldaten drehen dem Zivilisten die Arme auf den Rücken. Der Mann versucht sich zu wehren, sagt: "Das tut weh, ihr tut mir weh." Doch die Soldaten lassen nicht locker und sagen: "Du kommst mit uns." Auch auf Twitter wurde das Video häufig geteilt:

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Vater vor Kindergarten entführt?

Verbreitet wurde das Video zuerst im Telegramkanal "Der wahre Krieg", der sich den Ereignissen an der Front und den besetzten Gebieten der Ukraine widmet und dem mehr als 1,1 Millionen Nutzer folgen. Demzufolge soll der Mann im Video ein Vater sein, der sein Kind aus dem Kindergarten abholen wollte. Die Soldaten sollen sich dort aufgestellt haben, um kampffähige Männer unter Zwang zu rekrutieren. Unabhängig überprüfen lassen sich die Schilderungen nicht, sie decken sich aber mit dem, was über die Situation in den russisch besetzen Gebieten im Donbass bekannt ist.

"Sie benutzen die zwangsmobilisierten Soldaten buchstäblich als Kanonenfutter", sagte der ukrainische Verwaltungschef von Luhansk, Serhiy Haidai, Anfang Juli t-online. Haidai erklärte die Taktik der russischen Besatzer so: "Sie nehmen frisch rekrutierte Soldaten und werfen sie an die Frontlinie. Ukrainische Soldaten verteidigen ihre Positionen und eröffnen das Feuer. So finden die Russen heraus, wo sich die ukrainischen Truppen verstecken. Dann beschießen die Russen die ukrainischen Stellungen mit Artillerie."

Zwangsrekrutierung "praktisch ein Todesurteil"

Für Ukrainer sei die Zwangsrekrutierung durch die russische Armee "praktisch ein Todesurteil", schreibt auch der Kriegsblogger "Jay in Kyiv" auf Twitter. "Die Ukrainer in den russischen Einheiten werden an die Front geschickt. Hinter ihnen sind die Söldner der Wagner-Gruppe und tschetschenische Kämpfer, die jeden erschießen, der fliehen will." Die Ukrainer seien kaum ausgerüstet und hätten nur die Aufgabe, die Artillerie der ukrainischen Verteidiger "zu absorbieren". Dann erst würden Wagner-Sölder und Tschetschenen nachrücken.

Dabei ist das Vorgehen der Russen im Osten der Ukraine nicht neu, wie Verwaltungschef Haidai kürzlich auf Telegram schrieb: "In den seit 2014 besetzten Gebieten ist praktisch jeder kampffähige Mann schon auf diese Weise zwangsrekrutiert worden. Jetzt werden selbst unerlässliche Kohlearbeiter mitgenommen. Die 'Euphorie' über die Befreiung ist schnell vergangen in den jüngst besetzten Dörfern und Städten." Wer es nicht bis in die ukrainisch gehaltenen Gebiete geschafft habe, müsse jetzt leiden, so Haidai.

Verwendete Quellen
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