Tagesanbruch "Wir müssen uns mit dem Schlimmsten beschäftigen"
Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.
Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser,
dieser Mann meldet sich selten zu Wort, aber wenn, dann deutlich und durchdacht: Vor Jahren führte ich mein erstes Gespräch mit Andreas Voßkuhle, damals noch Präsident des Bundesverfassungsgerichts und als solcher oberster Hüter unseres Grundgesetzes. Die Diskussion mit ihm vor Ort in Karlsruhe gehört zu den eindrücklichsten Interviews, die ich in meinem Berufsleben geführt habe.
Dass wir in dieser Woche ein zweites Mal die Möglichkeit haben, uns ausführlich zu unterhalten, kann kein Zufall sein: Amerika steht mit der Präsidentschaftswahl in der kommenden Woche vor einem Umbruch. Was passiert, sollte Donald Trump ein zweites Mal ins Weiße Haus einziehen? Welche Folgen hätte das für Europa?
Voßkuhle findet klare Worte und erklärt, warum er Trump aktuell bessere Chancen einräumt als Kamala Harris. Der Rechtsprofessor ist derzeit zu einem längeren Forschungsaufenthalt in den USA und berichtet von seinen Kollegen, die eine zweite Präsidentschaft Trumps erstaunlich gelassen sehen.
Voßkuhle sieht die Lage anders, warnt vor einem "Kipppunkt" für die Demokratie. "Wir müssen uns mit dem Schlimmsten beschäftigen." Dabei schaut er auch auf Deutschland und den wachsenden Zuspruch populistischer Bewegungen. Was können wir von den Amerikanern im Umgang mit Populismus lernen? Wo unterscheiden wir uns? Und kann die geplante Reform des Bundesverfassungsgerichts helfen, unsere Demokratie zu schützen?
Einem Mann wie Voßkuhle hört man am besten zu, statt ihn zu paraphrasieren. Deshalb: Hören Sie doch seine Worte im Original und erfahren Sie dabei auch, warum er den jetzigen Zeitpunkt für ein AfD-Verbot für falsch hält:
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Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende. Am Montag schreibt an dieser Stelle unser Washington-Korrespondent Bastian Brauns für Sie.
Herzliche Grüße
Ihr
Christoph Schwennicke
Politikchef t-online
E-Mail: t-online-newsletter@stroeer.de
Mit Material von dpa.
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