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Wetter in Deutschland: Hitzewelle – Warum 40 Grad so extrem sind


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Hitzewelle in Deutschland
Warum 40 Grad für Deutschland so extrem sind

MeinungVon Michaela Koschak

Aktualisiert am 25.07.2019Lesedauer: 3 Min.
Der sechsjährige Artem kühlt sich in Frankfurt ab: Es könnten weitere Hitzerekorde purzeln.Vergrößern des Bildes
Der sechsjährige Artem kühlt sich in Frankfurt ab: Es könnten weitere Hitzerekorde purzeln. (Quelle: Frank Rumpenhorst/t-online.de/dpa)
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Das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht: Die magische 40-Grad-Marke dürfte wieder fallen. Dafür musste in Deutschland bislang ziemlich viel zusammenkommen.

Es ist Sommer, es ist sogar richtig Sommer, Hochsommer! Wir haben im Moment die heißesten Tage des Jahres, die Hundstage. In vielen Jahren werden zwischen dem 23. Juli und dem 23. August die höchsten Temperaturen in Deutschland gemessen. Der Sonnenhöchststand ist zwar rum, aber wenn es die richtige Wetterlage gibt, das heißt, aus Südwesten sehr heiße Luft zu uns gelangt, werden mithilfe der Wärmerückstrahlung der Erde maximale Temperaturen erreicht.

Nun haben wir also schon wieder eine Hitzewelle in Europa, mancherorts die dritte heftige in diesem Sommer. Vor allem in Frankreich war es wieder brütend heiß. Neue Allzeitrekorde sind dort am Dienstag und Mittwoch aufgestellt worden. Und auch in Belgien und den Niederlanden erreichten einige Orte Temperaturen, die es seit Beginn der Wetteraufzeichnung noch nicht gegeben hat.

Die magische 40-Grad-Marke

In Deutschland lag die bisher höchste gemessene Temperatur vor diesem Jahr bei 40,3 Grad. Sie stammte aus dem bayrischen Kitzingen, gemessen wurde sie am 5. Juli 2015.


Michaela Koschakcoremedia:///cap/blob/content/86080564#data
ist Wetter- und Klimaexpertin und kennt sich mit der Atmosphäre bestens aus. Wenn Sie manchmal unsicher sind, was es mit der Klimakrise und dem Wetter auf sich hat, lesen Sie die Kolumne unserer Diplom-Meteorologin. Je mehr Sie zum Thema wissen, desto weniger verfallen Sie in Panik und desto bewusster und schonender gehen Sie mit der Umwelt um.

Die 40-Grad-Marke wurde bei uns bisher fast nie geknackt. Wir liegen einfach nördlicher als das Mittelmeer und Teile Frankreichs, somit sind 40 Grad sehr, sehr außergewöhnlich. Es müssen wirklich alle Bedingungen perfekt sein, damit so etwas bei uns passiert: die richtige Luftmasse aus Afrika und ein kräftiges Hoch, was uns mit Sonne ordentlich einheizt. Dann darf es keinen Saharastaub geben, denn der dämpft etwas. Die Sonne muss erst durch diese Staubschicht kommen, und das lässt sie etwas schwächeln. So war es Ende Juni.

Aber im Moment sieht alles nach dieser für Rekordwerte "perfekten Wetterlage" aus. Das zeigte schon der Mittwoch, da wurden in Geilenkirchen 40,5 Grad gemessen. Das ist ein neuer Allzeit-Hitzerekord für Deutschland. Auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat ihn inzwischen überprüft und anerkannt.

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Neue Rekorde stehen wohl bevor

Dann wird es aber wohl schon wieder den nächsten Rekord geben, denn heute erreicht uns noch etwas wärmere Luft, zudem starten wir schon deutlich wärmer in den Tag. Wahnsinn: 25 bis 28 Grad Tiefsttemperatur im Südwesten Deutschlands vergangene Nacht, das ist wirklich tropisch.

Schon um 9 Uhr wurden an einigen Wetterstationen über 30 Grad gemessen. Somit können heute auch 41 Grad bei uns erreicht werden und neue Allzeitrekorde aufgestellt werden. Um 20.15 Uhr wissen wir mehr. Dann verkündet der DWD die maximalen Temperaturen des Tages.


Ehrlich gesagt, die meisten von uns wollen diese Tropentemperaturen gar nicht und das kann ich auch verstehen. Denn 25 Grad ist die Wohlfühltemperatur der Deutschen und deutlich besser zu ertragen.

Aber wir Wetterfrösche können für das Wetter nichts, wir sagen es nur vorher und das, so gut es geht. Immerhin haben wir es gerade mit trockener Hitze zu tun, die relative Luftfeuchtigkeit liegt teils nur bei 20 Prozent. Und ein Ende ist in Sicht. Schon ab Freitag wird es etwas kühler, auch wenn es erstmal sehr hochsommerlich bleibt.

Gewitter drohen – aber nicht überall

Morgen Abend kann es punktuell dazu die ersten Hitzegewitter im Südwesten geben. Am Wochenende treten Blitz, Donner und Regenduschen landesweit häufiger auf, teils wieder unwetterartig. Aber jeden wird es natürlich auch wieder nicht treffen.

Landregen, über den sich die Natur mal so richtig freuen würde, ist weit und breit nicht in Sicht. Die Dürre wird sich also weiter verschärfen. Waldbrandgefahr und Niedrigwasser bleiben ein Thema.


Nächste Woche sieht es dann erstmal nach normal temperiertem, leicht durchwachsenem Sommerwetter aus. Auch die Sonne wird sehr häufig mitspielen. Die 40 Grad werden wir in den nächsten Jahren in Deutschland aber wohl häufiger erreichen – wegen der Erderwärmung.

Heiß, heißer, Deutschland: Die nächste Hitzewelle hat Deutschland erreicht und beschert uns neue Temperaturrekorde. Wie erleben Sie die Extrem-Hitze? Können Sie das Wetter genießen oder heißt es für Sie einfach nur aushalten? Haben Sie Momente dieses heißen Sommers mit der Kamera festgehalten? Dann erzählen Sie uns von Ihren Erfahrungen und senden Sie uns Ihre lustigsten, beeindruckendsten oder auch extremsten Fotos Ihres bisherigen Sommers 2019 per E-Mail an leseraufruf@t-online.de zu, erwähnen Sie @tonline.de auf Instagram oder schicken Sie uns Ihren Beitrag bei Facebook. Die schönsten Aufnahmen veröffentlichen wir auf unserer Seite.

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