Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wetterlage in Deutschland "Verrückte Achterbahn" – erst kommt der Schnee, dann 16 Grad
Das neue Jahr startet turbulent: Stürme, Schneefälle und frostige Nächte. Auf Deutschland kommt eine regelrechte Schneewalze zu. Doch damit beginnt erst die Achterbahnfahrt der Temperaturen.
Der Winter ist da: Schnee fällt bis in die tieferen Lagen, in den Alpen werden bis zu 35 Zentimeter Neuschnee erwartet. Eisige Nächte bringen Glättegefahr. In den kommenden Tagen könnte eine regelrechte Schneewalze über Deutschland ziehen, warnen Meteorologen. Die Schneefallgrenze sinkt auf 200 bis 400 Meter, mit mehr als zehn Zentimetern Neuschnee in den zentralen Mittelgebirgen innerhalb von zwölf Stunden.
"Schneeschauer sind am Freitag im ganzen Land möglich, werden aber nicht jeden treffen", betont der Diplom-Meteorologe Dominik Jung. "Bei starken Schneeschauern kann es blitzartig weiß werden. Bis zu drei Zentimeter Neuschnee fallen dann binnen weniger Minuten", warnt er.
Blitzeis auf den Straßen wird zur Gefahr. In Bayern hat es bereits am Freitagmorgen auf glatten Straßen vielerorts Unfälle gegeben. Nach einem Zusammenstoß zwischen einem Intercity-Zug und einem Auto musste die Bahnstrecke München – Salzburg für mehrere Stunden gesperrt werden. Auch in anderen Teilen des Freistaats meldete die Polizei Glätteunfälle.
Im Landkreis Ludwigsburg kam ein Linienbus wegen Schneeglätte von der Straße ab. Fünf Fahrgäste und der Fahrer wurden verletzt. Der Bus sei in einem Waldstück bei Hemmingen wegen Schneeglätte von der Straße abgekommen, einen Abhang heruntergerutscht und auf der Seite liegengeblieben, teilte die Polizei mit.
- Wie sich der deutsche Winter verändert hat: 18 Tage weg – die Chance auf Schnee enorm gesunken
Für Hamburg und die Nordseeküste wird am Freitag eine Wintersturmflut erwartet. In der Hansestadt ist in der Nacht zu Freitag der erste Schnee gefallen. Die Stadtreinigung ist im Dauereinsatz.
Massive Warmfront mit kräftigem Schneefall am Samstag
Am Samstag stellt sich kurzfristig eine Wetterberuhigung ein, bevor am Abend im Südwesten eine massive Warmfront mit kräftigem Schneefall aufzieht, der in der Nacht zu Sonntag in Glatteisregen übergeht. Besonders in Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz sind kräftige Schneefälle bis in tiefe Lagen möglich.
"Ab Samstagabend erwartet den Südwesten erst Schneefall, dann gefrierender Regen", erklärt der Meteorologe Jung t-online. "Mit dem Niederschlag kommt aus Frankreich nämlich warme Luft nach Deutschland. In der Nacht zieht die Schnee- und Eisregenfront weiter Richtung Norden und Osten. Dahinter folgen mildere Temperaturen. Hier sind mehr als 5 Grad möglich."
Am Sonntag bewegt sich der massive Schneefall weiter von Südwest nach Nordost. Der folgende Glatteisregen macht die Straßen gefährlich. Entlang und westlich des Rheins sowie zwischen Nordrhein-Westfalen und Emsland wird jedoch rasche Entspannung mit milderer Luft und hauptsächlich nur noch Regen erwartet, so die Prognose der Meteorologen von wetter.com. In Vorpommern werden teilweise nur 2 Grad minus als Tageshöchstwert erwartet, in Südbaden hingegen bis zu 13 Grad plus.
"Am Sonntag wird es nach den Schneefällen warm, bis zu 12 Grad im Westen. Auch im Norden und Osten kommen die warmen Luftmassen an. Am Montag erwarten uns dann bis zu 16 Grad im Westen. Dazu Wind, Regen und Tauwetter bis in die Hochlagen der Mittelgebirge", erläutert Jung.
"Eine echt verrückte Achterbahnfahrt"
"Das Wetter wird in den kommenden drei Tagen sehr chaotisch: erst Winter, dann Frühling. Also eine echt verrückte Achterbahnfahrt von Schnee, Eisregen und Frost bis in den Frühling mit bis zu 16 Grad am Montag", lautet sein Fazit.
Die hohen Temperaturen werden jedoch nicht lange anhalten. Am Dienstag zieht aus dem Westen rasch eine Kaltfront mit Sturmböen heran, die in der zweiten Wochenhälfte das Winterwetter mit polaren Luftmassen zurückbringt.
- Auskünfte vom Meteorologen Dominik Jung
- Wetter.com
- Mit Material der Nachrichtenagentur DPA