Istanbul verlängert Flugstopp Schnee-Chaos in der Türkei: Flughafendach stürzt ein
Starker Schneefall sorgt derzeit in der Türkei und in Griechenland für ein Verkehrschaos. Am Flughafen Istanbul stürzte ein Dach unter der Last des Schnees ein. Flüge wurden vorübergehend ausgesetzt.
Der Flughafen Istanbul hat den Betrieb nach starkem Schneefall teilweise wieder aufgenommen, zahlreiche Flüge fallen aber weiterhin aus. Überseeflieger wurden ab Dienstagmittag zur Landung zugelassen, wie ein Sprecher der Betreibergesellschaft der Deutschen Presse-Agentur sagte. Bis in die Nacht erwarte man aber keinen regulären Betrieb. Eine Landebahn sei frei, man arbeite daran, den Schnee auf zwei weiteren zu räumen.
Die halbstaatliche Fluggesellschaft Turkish Airlines teilte mit, dass alle Flüge vom Flughafen Istanbul bis Mitternacht gestrichen seien. Vom kleineren Airport Sabiha Gökcen am anderen Ende der Stadt wurden keine weiteren Ausfälle gemeldet.
Der Flughafen Istanbul im Norden der türkischen Millionenmetropole hatte die Flüge am Montagmittag wegen starkem Schneefall vorübergehend gestoppt. Zahlreiche Menschen verbrachten die Nacht im Flughafengebäude. Teilweise mussten Passagiere stundenlang in den Fliegern warten. Busbahnhöfe wurden nach Angaben des Gouverneurs noch bis Mittwochmorgen gesperrt. Der Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu teilte auf Twitter mit, die Straßen in der Innenstadt seien wieder befahrbar.
Der Flughafen in Istanbul wurde am Montag wegen eines starken Schneesturms geschlossen. Die Schneemassen brachten das Dach eines Frachtterminals zum Einsturz. Die Bilder sehen Sie im Video oben oder hier.
Der Istanbuler Gouverneur Ali Yerlikaya untersagte das Benutzen von privaten Fahrzeugen in der Metropole. Räumfahrzeuge waren im Einsatz, um Straßen von Schnee und Eis zu befreien. Zahlreiche Menschen mussten laut Medienberichten die Nacht im Auto verbringen.
Auch in den Tourismusgebieten Bodrum und Antalya schneite es. Im Laufe des Dienstags wird laut Wetterbehörde weiterer Schneefall in der Region Istanbul und in Anatolien erwartet.
Athen muss Schulen und Impfzentren schließen
In Griechenland und der Türkei hat ein heftiger Winterausbruch für Chaos gesorgt. In Athen mussten zahlreiche Schulen und Impfzentren schließen. Beide Länder meldeten aufgrund der widrigen Wetterumstände Stromausfälle und Verkehrsbehinderungen.
Der Flugbetrieb in Istanbul werde "aus Sicherheitsgründen vorübergehend eingestellt", erklärte die türkische Flughafenbehörde. Laut Medienberichten war es das erste Mal seit seiner Eröffnung im Jahr 2019, dass der Istanbuler Flughafen wegen schlechten Wetters komplett geschlossen wurde. Wegen neuer starker Schneefälle ab Montagabend rieten die Behörden den Bewohnern der Millionenmetropole, vorsichtshalber zu Hause bleiben.
Autofahrer kämpfen gegen Schneemassen auf Straßen
Viele Einkaufszentren in Istanbul schlossen vorzeitig, Lieferdienste stellten ihren Betrieb ein. Auf zahlreichen Plätzen in der Stadt spielten Kinder im Schnee und bauten Schneemänner. Autofahrer hatten derweil mit den schlechten Bedingungen auf den Straßen zu kämpfen: Auf steilen Straßenabschnitten kam es zu zahlreichen Unfällen und auf den Autobahnen bildeten sich lange Staus.
Auch in großen Teilen Griechenlands schneite es am Montag – sogar auf der südlichen Insel Kreta. Das Tief Elpis, benannt nach dem griechischen Wort für Hoffnung, sorgte in Teilen des Landes in der Nacht für Tiefsttemperaturen von minus 14 Grad Celsius. Schulen im Großraum der Hauptstadt Athen, Impfzentren und das Parlament wurden geschlossen.
Polizei sperrt Autobahnen
Rund um Athen saßen zahlreiche Autofahrer aufgrund der schlechten Verkehrsbedingungen in ihren Fahrzeugen fest. Die Polizei sperrte die Autobahnauffahrten im Norden der Hauptstadt. "Meine Frau hat seit dem Morgen nichts mehr zu essen bekommen. Wir hatten nur eine kleine Flasche Wasser dabei", sagte ein Autofahrer dem TV-Sender Star TV.
Der Schnee behinderte auch den U-Bahn-Verkehr zum Athener Flughafen. Im Luft- und Fährverkehr gab es zunächst aber keine Probleme. Die Behörden bemühten sich nach Angaben von Regierungssprecher Giannis Ekonomou mit Hochdruck darum, Autobahnen und andere große Straßen freizuräumen. Nach Angaben des Zivilschutzes sollten die Schneefälle noch bis Dienstag anhalten.
Auf der Insel Mykonons lagen Strände unter einer weißen Schneedecke. Auf anderen Kykladeninseln wie Andros, Naxos und Tinos waren Bergdörfer von der Außenwelt abgeschnitten. Auf der Insel Euböa, wo im Sommer verheerende Waldbrände gewütet hatten, fiel in einigen Dörfern der Strom aus.
- Nachrichtenagenturen dpa und AFP