"Noch nie da gewesene Katastrophe" Neue Bilder der Verwüstung aus Tonga
Sechs Tage nach der Eruption eines Unterseevulkans vor Tonga ist die Inselgruppe noch weitgehend von der Außenwelt abgeschnitten. Offizielle Bilder machen deutlich, wie groß die Schäden sind. Doch es gibt auch Hoffnung.
Verwüstete Strandabschnitte, mit Asche bedeckte Straßen, Trümmerteile überall: Neue Bilder aus Nuku'alofa, der Hauptstadt Tongas, lassen das Ausmaß der Zerstörung nach dem Ausbruch des Unterwasservulkans Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai erahnen. Das Konsulat des Inselstaats auf Zypern hatte die Fotos verbreitet.
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Der unterseeische Vulkan hatte am Samstag eine Wolke aus Asche und Gas wie einen Atompilz kilometerweit in die Höhe geschleudert. Experten zufolge war es einer der weltweit schwersten Ausbrüche seit Jahrzehnten. Tsunami-Wellen erreichten sogar weit entfernte Regionen wie Alaska, Japan und Südamerika. Auf den Inseln Tongas gibt es schwere Schäden, mindestens drei Menschen kamen ums Leben.
Die Videoaufnahmen von vor Ort sehen Sie oben im Video oder hier.
Zehntausende Menschen betroffen
Das gesamte Ausmaß ist weiterhin unklar. Die Regierung des Inselstaates sprach von einer "noch nie da gewesenen Katastrophe". Auf einigen abgelegenen Inseln seien fast alle Häuser zerstört. Mindestens 80 Prozent der gut 100.000 Einwohner des Archipels mit 170 Inseln sind nach UN-Angaben von dem Unglück betroffen.
Unterdessen sind die ersten Flüge mit dringend benötigten Hilfsgütern eingetroffen. Offiziellen Angaben zufolge landeten Militärmaschinen aus Australien und Neuseeland am Donnerstag auf dem erst kurz zuvor von Vulkanasche befreiten Flughafen auf der Hauptinsel Tongatapu. Sie lieferten wichtige Güter wie Trinkwasser, Notunterkünfte, Generatoren und Hygieneprodukte, sagte die neuseeländische Außenministerin Nanaia Mahuta.
Die Flugzeuge brachten außerdem Telekommunikationsausrüstung für das abgelegene Land, das durch den Ausfall eines Unterseekabels nur sehr eingeschränkt mit der Außenwelt kommunizieren kann.
Die Behörden hatten die mit einer bis zu 15 Zentimeter dicken Ascheschicht bedeckte Landebahn auf dem Flughafen in den vergangenen Tagen mühsam freigeräumt. Nachdem dieses Hindernis nun beseitigt ist, beeilen sich die Länder, Hilfe zu schicken. Japan hat bereits die Entsendung von zwei C-130-Flugzeugen angekündigt, auch China und Frankreich wollen Hilfe leisten.
Wegen der strengen Corona-Regeln, die Tonga praktisch frei von dem Virus gehalten haben, soll die Lieferung von Hilfsgütern allerdings "kontaktlos" erfolgen. Besatzungen und Passagiere werden nur wenig Zeit am Boden verbringen.
- Nachrichtenagentur AFP