Warnung vor Seuchen Offenbar massive Versorgungslücke in Hochwassergebieten

Polizisten und Mediziner schlagen Alarm: In den Katastrophengebieten fehle es an Medikamenten und es bestehe Seuchengefahr. Zudem sollen "Reichsbürger" die Arbeiten behindern.
Der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes sieht erhebliche Mängel in der medizinischen Versorgung der Hochwassergebiete. Die Vorsitzende, Ute Teichert, sagte der "Funke Mediengruppe", es bestehe in den betroffenen Gebieten Seuchengefahr. Aktuell seien viele medizinische Einrichtungen in der Region so beschädigt, dass Patienten nicht mehr ausreichend behandelt werden könnten.
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Teichert, die bis 2012 das Gesundheitsamt im Hochwassergebiet Ahrweiler leitete, sprach davon, dass die Versorgung aktuell "massiv bedroht" sei. So fehlen etwa vielen Menschen aktuell wichtige Medikamente. Daher sei der Einsatz von mobilen Teams in den Gebieten notwendig.
"Reichsbürger" behindern Einsätze
Ähnlich besorgt ist auch die Bundespolizei. Laut einem internen Bericht, der der "Bild" vorliegt, bewertet die Sicherheitsbehörde die Versorgung "insgesamt als problematisch". Zudem seien viele Anwohner traumatisiert, gleichzeitig sinke die Akzeptanz der Rettungskräfte.
Erschwert worden sei die Arbeit zusätzlich durch "Reichsbürger" in polizeiähnlicher Uniform. Demnach wurden von solchen Leuten beispielsweise Platzverweise gegen Rettungskräfte ausgesprochen. "Reichsbürger" leugnen die Existenz der Bundesrepublik Deutschland und werden vom Verfassungsschutz beobachtet.
- Deutschlandfunk: "Gesundheitsdienst-Ärzteverband beklagt massive Versorgungsprobleme und Mangel an Medikamenten"
- Bild: "So dramatisch ist die Lage in den Flutgebieten"