"Können nicht verhindert werden" Türkische Opposition ruft zu Kundgebung auf

In der Türkei herrscht derzeit Versammlungsverbot. Doch davon will sich die Opposition von Präsident Erdoğan nicht aufhalten lassen.
In der Türkei hat die Opposition ihre Anhänger anlässlich eines nationalen Feiertages am Mittwoch zu einer Kundgebung vor dem Parlament in Ankara aufgerufen. Einen Monat nach der Verhaftung des beliebten Istanbuler Bürgermeisters Ekrem İmamoğlu kündigte der Vorsitzende seiner linksnationalistischen Partei CHP, Özgür Özel, am Dienstag an, dass er am "Tag der nationalen Souveränität" am Mittwoch bei einer Kundgebung vor dem Parlament sprechen werde – anstatt im Parlament.
Der am 23. April begangene Feiertag markiert gleichzeitig die Eröffnung des ersten Parlaments in der Türkei im Jahr 1920 durch Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk. Özel will mit der Kundgebung die nach der Verhaftung İmamoğlus ausgelöste massive Protestwelle ungeachtet des Versammlungsverbots in dem Land fortsetzen. Der Oppositionspolitiker İmamoğlu ist der aussichtsreichste Rivale des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan.
"Wir lassen uns den 23. April nicht verbieten!"
"Wir lassen uns den 23. April nicht verbieten! Unsere Versammlung vor dem Parlament und unser Marsch nach Anitkabir (dem Grabmal Atatürks) können nicht verhindert werden", erklärte Özel im Onlinedienst X.
"Ich rufe alle Einwohner Ankaras, insbesondere junge Menschen und Studenten sowie alle, die morgen in Ankara sein werden, dazu auf, sich um 17.00 Uhr (16.00 Uhr MESZ) mit türkischen Flaggen zum Parlament zu begeben", fügte Özel hinzu.
İmamoğlu meldete sich aus dem Hochsicherheitsgefängnis Silivri zu Wort, wo er seit dem 25. März wegen Vorwürfen der Korruption inhaftiert ist: "Ich werde diesen Marsch für die nationale Souveränität aus dem Gefängnis heraus verfolgen, ich werde an Eurer Seite sein, ich werde mit Euch marschieren", erklärte der abgesetzte Bürgermeister bei X. Die Verhaftung İmamoğlus hat zu den größten Demonstrationen seit den Gezi-Protesten im Jahr 2013 geführt.
- Nachrichtenagentur AFP