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Helikopter-Absturz in New York: Betreiberfirma hat eine dunkle Bilanz


Tragödie am Hudson River
Die dunkle Bilanz der Helikopterfirma


Aktualisiert am 12.04.2025 - 09:31 UhrLesedauer: 3 Min.
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New York: Das Video zeigt, wie der Helikopter die Kontrolle verliert. (Quelle: t-online)
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Nach dem Absturz eines Hubschraubers im Hudson River rückt die Betreiberfirma in den Fokus. Bereits in der Vergangenheit kam es bei Maschinen des Unternehmens zu gefährlichen Vorfällen.

Ein Hubschrauberabsturz über dem Hudson River hat sechs Menschen das Leben gekostet – Agustín Escobar, Top-Manager bei Siemens, seine Frau, seine drei Kinder und der Pilot kamen um. Die Maschine gehörte der Firma New York Helicopter Charter, die in der Vergangenheit bereits mehrfach durch technische Probleme auffiel.

In den vergangenen zwölf Jahren kam es bei der Firma mindestens zweimal zu kritischen Situationen in der Luft. 2013 verlor ein Hubschrauber während eines Rundflugs mit einer schwedischen Touristenfamilie plötzlich an Höhe und musste notlanden – ebenfalls im Hudson. Alle Passagiere überlebten, weil der Pilot die Schwimmkörper des Helikopters ausgefahren hatte und auf dem Fluss landen konnte.

Der Eigentümer der Firma New York Helicopter, Michael Roth, sagte damals dem "Wall Street Journal", dass der Hubschrauber täglich Routineinspektionen unterzogen worden sei. Er habe keine Ahnung, warum es mitten im Flug zu einer Fehlfunktion kommen konnte.

Das National Transportation Safety Board stellte anschließend fest, dass ein Wartungsfehler und eine Störung bei der Motorschmierung einen Stromausfall verursacht hatten – was zu dem Vorfall führte.

"Absichtliches Wiederverwenden eines defekten Teils"

Zwei Jahre später musste ein anderer Hubschrauber der Firma vom Typ Bell 206 im Norden von New Jersey eine Notlandung durchführen. Die Maschine war in einer Höhe von 20 Fuß (6,1 Meter) über dem Boden außer Kontrolle geraten.

Ein späterer Untersuchungsbericht des National Transportation Safety Board enthüllte ein schwerwiegendes technisches Versäumnis, berichtet die "New York Times". In der abgestürzten Maschine war eine nicht flugtaugliche Antriebswelle eingebaut worden, die möglicherweise schon bei einem früheren Unfall in Chile beschädigt worden war. Eine genaue Rekonstruktion war laut Bericht unmöglich, weil das Bauteil vom Vorbesitzer überlackiert worden war.

Die Ermittler kamen damals zu einem brisanten Schluss: Die wahrscheinliche Ursache für den Vorfall sei "das absichtliche Verbergen und Wiederverwenden eines defekten Teils durch unbekannte Personen."

Unglücksmaschinen waren geleast

Den Hubschrauber hatte Helicopter Charter von der Firma Meridian Helicopters aus Louisiana geleast. Meridian besitzt laut Aufzeichnungen auch den Hubschrauber, der am Donnerstag in den Hudson stürzte.

Nach der Notlandung von 2013 verklagte New York Helicopter Charter die Wartungsfirma, die das betroffene Modell kurz zuvor überprüft hatte. Der Vorwurf: Fahrlässigkeit bei der Reparatur. Das Verfahren wurde aber 2018 ohne Ergebnis eingestellt.

Helicopter-Charter-Geschäftsführer Roth führt seit etwa 30 Jahren Rundflüge in und um New York durch. Nach dem tödlichen Absturz am Donnerstag bestätigte Roth, dass sein Unternehmen den abgestürzten Hubschrauber von seinem in Louisiana ansässigen Eigentümer geleast hatte.

Video | Sechs Tote bei Helikopterabsturz in New York
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Quelle: reuters

Firma aus New York kämpft mit wirtschaflichen Problemen

Er könne sich das Unglück nicht erklären, sagte er der "New York Times". "Ich habe keinerlei Informationen", sagte er telefonisch aus New Jersey. "Ich bin nicht vor Ort."

Das Unternehmen kämpft seit Jahren mit wirtschaftlichen Problemen. 2019 meldete die Firma Insolvenz an – unter anderem wegen verschärfter Flugregeln in New York. Im Dezember 2024 verlor Roths Firma einen Hubschrauber, weil Leasingraten nicht gezahlt wurden. Ein Gläubiger forderte daraufhin 1,4 Millionen Dollar vor einem Bundesgericht ein.

Trotz der Schwierigkeiten blieb die Firma weiterhin aktiv. In Gerichtsakten aus dem Jahr 2023 gab Roth an, zu den Kunden seiner Firma gehörten der Modedesigner Calvin Klein und der Hotelmagnat Ian Schrager.

Verwendete Quellen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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