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Feuer auf Teneriffa | Polizei geht bei Waldbrand von Brandstiftung aus


Waldbrand
Teneriffa: Polizei ermittelt wegen Brandstiftung

Von dpa, cry

Aktualisiert am 22.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Seit Tagen versuchen die Einsatzkräfte auf Teneriffa den Flammen Herr zu werden.Vergrößern des Bildes
Löscharbeiten auf Teneriffa: Seit Tagen versuchen die Einsatzkräfte die Flammen unter Kontrolle zu bringen. (Quelle: IMAGO/Europa Press/ABACA)

Seit Tagen wütet ein verheerender Waldbrand auf der beliebten Urlaubsinsel. Nun hat die Polizei neue Erkenntnisse zur Brandursache.

Der Waldbrand auf der bei Urlaubern beliebten Kanaren-Insel Teneriffa geht wohl auf Brandstiftung zurück. Die spanische Polizei sieht dies inzwischen als erwiesen an. Das sagte der kanarische Regierungschef Fernando Clavijo auf einer Pressekonferenz. Die Polizeieinheit Guardia Civil (Zivilgarde) verfolge in diesem Zusammenhang derzeit drei Ermittlungsstränge. Er hoffe, dass der oder die mutmaßlichen Täter bald gefasst werden können. Sie hätten »das Leben von Tausenden von Menschen und materielle Gütern in Gefahr gebracht«

Unterdessen scheint der tagelange Einsatz der Rettungskräfte erste Wirkungen zu zeigen. So twitterte die Feuerwehr Teneriffa in der Nacht von Sonntag auf Montag: "Die Situation bleibt komplex, wenn auch etwas günstiger als in den vergangenen Tagen. Es handelt sich um ein Feuer mit enormer Wucht."

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Bislang gibt es nirgendwo Berichte über Tote. Das Leiden zum Beispiel auf Teneriffa ist aber groß: "Wir sind in Panik geraten (...) das ist für uns Canarios eine Katastrophe", sagte der Rentner Antonio Jiménez der regionalen Digitalzeitung "CanariasAhora". Nach amtlicher Schätzung waren es bis Sonntag rund 13.000 Menschen auf Teneriffa, die dem Evakuierungsaufruf der Behörden in den betroffenen Gebieten im Norden und Nordosten folgten.

Untergebracht bei Freunden und Verwandten

Genau weiß man es aber nicht, denn die große Mehrheit geht nicht zu den eigens vor allem in Turnhallen eingerichteten Notunterkünften, sondern zu Freunden und Verwandten. In den touristischen Gebieten herrsche derweil Normalität, hieß es.

Der kanarische Regierungschef Fernando Clavijo sprach von einem der schlimmsten Brände auf der Insel in den vergangenen 40 Jahren. Bei der Brandbekämpfung werden bis zu 300 Einsatzkräfte gleichzeitig sowie 24 Löschflugzeuge und Hubschrauber eingesetzt.

Das schwer zugängliche Gelände, die widrigen Wetterbedingungen mit extremer Trockenheit, Hitze von bis zu 34 Grad und starken Winden sowie die starke Rauchentwicklung erschwerten die Löscharbeiten.

Klimawandel verschärft die Situation

Trotz Brandstiftung gilt: Durch die zunehmende Dürre und steigenden Temperaturen in der menschengemachten Klimakrise wird die Waldbrandsaison länger und intensiver. Das heißt nicht, dass Wälder sich selbst entzünden würden – laut der Naturschutzorganisation WWF haben nur vier Prozent aller Waldbrände eine natürliche Ursache, wie etwa Blitzeinschläge oder Vulkanausbrüche.

Hinter anderen Feuern muss zwar keine Brandstiftung stecken, aber der Faktor Mensch spielt eine sehr große Rolle: Viele Waldbrände entstehen durch Zündeln, Grillen, offene Feuer, glimmende Zigarettenkippen, Funken von Eisenbahnstrecken oder heißgelaufene Katalysatoren von Autos, die in trockenen Wald- oder Feldgebieten geparkt werden. Mehr über die Verbindung zwischen Waldbränden, der Klimakrise und menschlicher Aktivität lesen Sie hier. Was der Begriff "Feuerwetter" bedeutet, erfahren Sie hier.

Bis Sonntagabend hatten die Flammen auf Teneriffa etwa 120 Quadratkilometer Natur erfasst, was etwa der Hälfte der Stadtfläche von Frankfurt am Main entspricht.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • twitter.com: Bomberos de Tenerife
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