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Tornados töten mehrere Menschen in den USA


Mehrere Tornados
"Monster-Sturmsystem" tötet mehrere Menschen in den USA

Von afp, reuters, dpa, t-online
Aktualisiert am 01.04.2023Lesedauer: 4 Min.
Feuerwehrleute tragen eine Frau aus ihrem zerstörten Haus: Örtliche Rettungsdienste gehen von bis zu 600 Verletzten in der betroffenen Region aus.Vergrößern des Bildes
Feuerwehrleute tragen eine Frau aus ihrem zerstörten Haus: Örtliche Rettungsdienste gehen von Hunderten Verletzten aus. (Quelle: Stephen Swofford/Arkansas Democrat-Gazette via AP/dpa)

In den USA hat eine Serie von Tornados mehrere Todesopfer gefordert. Örtliche Medien sprechen von einem seltenen "Monster-Sturmsystem".

Eine Serie Tornados hat in den USA mindestens sechs Menschen das Leben gekostet und schwere Schäden angerichtet. Zudem habe es Dutzende Verletzte gegeben, berichteten US-Medien in der Nacht zu Samstag (Ortszeit) unter Berufung auf Polizei und Rettungsdienste.

Insgesamt seien in sieben Bundesstaaten etwa 50 Wirbelstürme gezählt worden, die als Tornados eingestuft werden könnten. Örtliche Medien sprachen von einem seltenen "Monster-Sturmsystem", das sich vom Süden der USA bis in die Region der Großen Seen im Norden erstreckte.

Diese Bundesstaaten sind betroffen

Betroffen waren laut Wetterdienst vor allem die Bundesstaaten Arkansas, Illinois, Indiana, Iowa, Wisconsin, Mississippi und Tennessee. Rund eine halbe Million Haushalte waren zumindest vorübergehend ohne Strom, wie aus Daten der Seite "poweroutage.us" hervorging.

Allein in Arkansas sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. In der Ortschaft Wynne seien zwei Menschen gestorben, sagte Gouverneurin Sarah Huckabee Sanders am Freitag (Ortszeit) vor Journalisten. Der Landkreis Pulaski, in dem die Hauptstadt von Arkansas, Little Rock, liegt, bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP einen dritten Todesfall.

Arkansas: Katastrophenfall ausgerufen

Der Tornado war am Freitagnachmittag auf die Hauptstadt Little Rock getroffen. Er war durch zahlreiche Gewitter ausgelöst worden, die Teil eines extremen Wettersystems sind, das zurzeit weite Teile im Landesinneren der USA heimsucht. Krankenhäuser in Arkansas meldeten überfüllte Notaufnahmen. "Wir arbeiten im roten Bereich und haben alle Hände voll zu tun", sagte Aaron Gilkey, Sprecher der Metropolitan Emergency Medical Services (MEMS). Der örtliche Rettungsdienst gehe von mindestens 600 Verletzten aus, berichtete ein lokaler Sender am Freitag.

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Dem Bürgermeister von Little Rock, Frank Scott, zufolge wurden in seiner Stadt weitere rund 30 Menschen verletzt in Krankenhäuser eingeliefert. Gouverneurin Sanders rief den Katastrophenfall für Arkansas aus und entsandte etwa 100 Einsatzkräfte der Nationalgarde in das vom Tornado getroffene Gebiet. "Es hat in Zentral-Arkansas erhebliche Schäden gegeben", schrieb sie auf Twitter. Rund 74.000 Menschen in Arkansas und 27.000 in Iowa waren der Website Poweroutage.us zufolge am späten Freitagabend (Ortszeit) ohne Strom.

Lokaljournalistin Lara Farrar sprach gegenüber der Nachrichtenagentur AFP von einer "weniger als 500 Meter breiten Schneise der Zerstörung" durch den Tornado in Little Rock. An einigen Gebäuden seien die Dächer "vollständig weggeweht" worden. Die Journalistin teilte Bilder von entwurzelten Bäumen und Häusern, deren Wände teilweise weggerissen worden waren. Sie sei "vollkommen schockiert" von den Schäden in Little Rock, sagte Farrar.

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Illionois: Theaterdach eingestürzt – ein Toter

Weitere Stürme wüteten am Freitag im Norden der USA: In der westlich der Millionenmetropole Chicago gelegenen Kleinstadt Belvidere im Bundesstaat Illinois stürzte Medienberichten zufolge während eines Heavy-Metal-Konzerts ein Teil des Dachs einer Konzerthalle ein. Zahlreiche Krankenwagen waren demnach an der Unglücksstelle im Einsatz.

Nach Angaben des Feuerwehrchefs von Belvidere, Shawn Schadle, wurden fünf Personen mit schweren, 18 mit mittelschweren und fünf mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Mindestens ein Mensch starb. Nach Angaben der Behörden befanden sich zum Zeitpunkt des Dacheinsturzes 260 Personen im Theater.

Das Konzert sei ausverkauft gewesen, hieß es weiter. Auf dem Programm im Apollo-Theater standen die Death-Metal-Bands Morbid Angel, Revocation und Skeletal Remains. Morbid Angel teilte auf Facebook mit, das Konzert sei "aufgrund eines Tornados, der den Veranstaltungsort getroffen hat", abgesagt worden. In dem Posting heißt es weiter, die Band habe an Ort und Stelle Schutz gesucht und hoffe, dass alle Besucher des Konzerts wohlauf seien und nach Hause gehen könnten.

Zwei Tote in Indiana

Auch im Bezirk Sullivan im Bundesstaat Indiana seien zwei Menschen bei einem gewaltigen Sturm ums Leben gekommen, teilte die Polizei mit. Mehrere Häuser sowie das Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr seien beschädigt worden, sagte Polizeisprecher Matt Ames CNN. "Es hat uns schwer getroffen", berichtete Notdienste-Koordinator Jim Pirtle.

Erst vor einer Woche waren bei einem Tornado mindestens 26 Menschen in den Bundesstaaten Mississippi und Alabama ums Leben gekommen. Am Freitag besuchten US-Präsident Joe Biden und seine Frau Jill den kleinen Ort Rolling Fork in Mississippi, der besonders hart von dem Sturm getroffen worden war.

Biden: "Sie sind nicht alleine"

Die Bidens machten sich bei dem Besuch ein Bild von der Zerstörung in der 2.000-Einwohner-Gemeinde und trafen unter anderem den Bürgermeister der Stadt und betroffene Anwohner. "Sie sind nicht alleine", sagte Biden inmitten von Trümmern zerstörter Häuser und entwurzelter Bäume. "Das amerikanische Volk wird Ihnen beistehen. Es wird Ihnen helfen, hier durchzukommen – und ich auch." Der Präsident kündigte für Montag die Eröffnung eines lokalen Katastrophenzentrums an, wo sich betroffene Anwohner Hilfe suchen könnten.

Tornados sind schwer vorherzusagen. In den USA kommen sie relativ häufig vor, insbesondere im Zentrum und im Süden des Landes.

Nach Angaben des Nationalen Wetterdienstes (NWS) gibt es von Freitagabend und bis ins Wochenende hinein Wetterwarnungen für Millionen von Amerikanern in der Mitte, im Süden und im Osten des Landes. Schwere Gewitter und mögliche Tornados bedrohten Teile der Bundesstaaten Missouri, Kentucky und Tennessees. Im Norden der USA werde das Wettersystem voraussichtlich starken Schneefall und Schneestürme mit sich bringen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP, Reuters, dpa
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