Fahrlässige Tötung? Frau stirbt bei schwerem Bootsunfall – mehrere Verletzte

Ein Sportboot mit 150 PS starkem Motor hat in Mecklenburg-Vorpommern einen Unfall mit gravierenden Folgen verursacht. Jetzt ermittelt die Kriminalpolizei.
Bei einem Sportbootunfall auf dem Ribnitzer See in Mecklenburg-Vorpommern sind eine Frau getötet und acht Menschen zum Teil schwer verletzt worden. Nach ersten Angaben der Ermittler soll ein Angelboot aus Metall mit einem 150 PS starken Außenbordmotor bei Dämmerung seitlich von hinten gegen ein anderes Boot mit Kunststoffkörper gefahren sein. Der Unfall ereignete sich nahe Ribnitz-Damgarten.
Gegen den Verursacher wird wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung und der fahrlässigen Körperverletzung ermittelt. Die Staatsanwaltschaft Stralsund übernahm den Fall. "Wir haben einen Gutachter eingesetzt, der die genauen Unfallbedingungen aufklären soll", sagte Sprecher Martin Cloppenburg der Deutschen Presse-Agentur.
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Polizei schätzt Sachschaden auf 20.000 Euro
Der Gutachter soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft klären, ob das mit drei Personen besetzte Angelboot für die Sichtbedingungen zu schnell gefahren war. Zudem werde geprüft, ob das andere, mit sechs Menschen besetzte Sportboot ausreichend beleuchtet war und dort zu der Zeit liegen durfte.
Die Getötete habe sich auf dem gerammten Boot befunden. Gegen den 35-jährigen Bootsführer des Angelschiffes werde wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung und der Gefährdung des Schiffsverkehrs ermittelt.
Beide stark beschädigten Boote wurden zu Untersuchungszwecken beschlagnahmt. Der Ribnitzer See bildet den südlichen Teil des Saaler Boddens, der auch Verbindung zur Ostsee hat. Die Kriminalpolizei sei eingeschaltet worden, weitere Details seien noch nicht bekannt, hieß es. Den Sachschaden schätzte die Polizei bisher auf etwa 20.000 Euro.
- Nachrichtenagentur dpa