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Sensationsfund in Sibirien: Forscher finden die älteste DNA der Welt


Sensationsfund
Forscher finden die älteste DNA der Welt

Von afp, rok

Aktualisiert am 18.02.2021Lesedauer: 2 Min.
Eine digitale Rekonstruktion von Steppenmammuts: Sie lebten vor mehr als einer Million Jahren.Vergrößern des Bildes
Eine digitale Rekonstruktion von Steppenmammuts: Sie lebten vor mehr als einer Million Jahren. (Quelle: Beth Zaiken/Centre for Palaeogenetics/Handout/reuters)

Wissenschaftler sind begeistert: Sie sind in Sibirien auf das bisher älteste Erbgut überhaupt gestoßen – "tausend Mal älter als Überreste von Wikingern". Es stammt von Mammuts. Möglich gemacht hat den Fund die Klimakrise.

Aus den Zähnen von Mammuts im sibirischen Permafrost haben Forscher die ältesten DNA-Spuren gewonnen, die der Wissenschaft jemals zur Verfügung standen. "Diese DNA ist unglaublich alt", sagte Love Dalén vom Zentrum für Paläogenetik in Stockholm. "Die Proben sind tausend Mal älter als Überreste von Wikingern und gehen in die Zeit vor den Menschen und Neandertalern zurück." Die Ergebnisse der Studie wurden am Mittwoch in der jüngsten Ausgabe der Zeitschrift "Nature" veröffentlicht.

Insgesamt geht es um drei Mammut-Funde, von denen einer rund 800.000 Jahre alt ist und die beiden anderen mehr als eine Million Jahre. Damit reichen sie weit hinter die bislang ältesten DNA-Funde zurück, die von einem Pferd stammen und 560.000 bis 780.000 Jahre alt sind.

Zähne liefern neue Erkenntnisse

Bei den nun untersuchten Mammuts handelt es sich einerseits um zwei Steppenmammuts, die vor mehr als einer Million Jahren lebten. Das dritte Mammut ist eines der frühesten Wollhaarmammuts, die je gefunden wurden.

Die Forscher nutzten kleine Proben des Erbmaterials DNA, das aus den Zähnen der Tiere gewonnen wurde. Dalén verglich dies mit einer "Prise Salz auf dem Teller". Es gelang den Forschern, aus diesen kleinen Proben Millionen von Basenpaaren zu sequenzieren.

Das älteste Mammut wird Krestovka genannt und könnte sogar 1,65 Millionen Jahre alt sein. Das zweite Mammut, Adycha, wird auf 1,34 Millionen Jahre datiert, das jüngste, Chukochya, auf 870.000 Jahre. Dalén schränkte aber ein, dass es bei der Datierung der DNA von Krestovka eine Unschärfe gebe.

Durch einen Abgleich des Genoms mit dem eines Afrikanischen Elefanten, eines modernen Verwandten des Mammuts, konnten die Forscher Teile des Mammutgenoms rekonstruieren. Das Erbgut von Krestovka weist darauf hin, dass es sich um eine bislang unbekannte genetische Linie handelt. Diese könnte sich vor zwei Millionen Jahren von den anderen Mammuts abgezweigt haben und zu jenen Mammuts führen, die in Nordamerika lebten.

In Sibirien lösten sich Eiszeitbedingungen und warme, feuchte Perioden ab. Wegen der Klimakrise schmilzt der Permafrost und gibt derzeit mehr Mammutüberreste frei, wie Dalén erläuterte. Er zeigte sich optimistisch, in Zukunft aus dem Permafrost noch ältere DNA-Spuren zu gewinnen, die bis zu 2,6 Millionen Jahre zurückdatierten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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