Zuwachs erwartet Drei Wölfe in NRW – bald könnte es ein Rudel sein
Drei Wölfe haben sich Nordrhein-Westfalen angesiedelt – und es könnten bald mehr werden. Eine Expertin rechnet damit, dass schon bald ein Rudel durch das Land streifen könnte.
Der Wolf, der lange als ausgestorben galt, breitet sich auch in Nordrhein-Westfalen aus: Seit Oktober 2018 haben sich drei Wölfe in Nordrhein-Westfalen angesiedelt. Ihre Gebiete liegen weit voneinander entfernt bei Schermbeck nördlich des Ruhrgebiets, in der Senne bei Bielefeld und in der Eifel an der Grenze zu Belgien.
Nach Ansicht von Katharina Stenglein, der Biologin und Ansprechpartnerin für das Thema Wolf beim Naturschutzbund Nabu in NRW, werden weitere dazukommen. "Ich bin mir sicher, dass wir in nicht allzu ferner Zukunft Wolfsnachwuchs haben werden und dass ein Wolfsrudel entsteht", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf.
Die mit Abstand meisten Belege kommen aus der Region um Schermbeck: Hier wurde Anfang Oktober 2018 das erste offizielle Wolfsgebiet von Nordrhein-Westfalen ausgewiesen. Eine Wölfin aus einem Rudel in Niedersachsen hat sich niedergelassen und beweist zum Schaden der Schäfer, dass manche Schafe und Ziegen leichte Beute sind.
"Alle Hinweise sind immer wichtig"
Das Landesumweltamt bemerkt, dass die Sensibilität der Bürger mit Blick auf den Wolf sehr viel höher geworden ist: Die Zahl der Hinweise auf mögliche Sichtungen sei deutlich gestiegen, seitdem es in NRW Wolfsgebiete gibt. Mehr als die Hälfte seien in der Regel Falschmeldungen, sagte ein Sprecher. "Aber alle Hinweise sind immer wichtig." Eine bestätigte Wolfsichtung könne auch später eine Rolle spielen und zu einem Gesamtbild beitragen.
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In Nordrhein-Westfalen sind die Wölfe bisher nicht immer dort aufgetaucht, wo Fachleute es vermutet hätten. "Wir hatten damit gerechnet, dass die Senne ein Wolfsgebiet wird", sagte Stenglein. Eine Prognose, wo der nächste Wolf auftauchen wird, wagt die Biologin aber nicht. "Ich kann es nicht vorhersagen. Letzten Endes kommt es doch ganz anders."
- Nachrichtenagentur dpa