Todesplan gekippt Australien lässt Tausende Wildpferde leben
Eigentlich sollten 90 Prozent der Wildpferde in einem australischen Nationalpark getötet werden. Nun rudert die Regierung zurück und verschont die Tiere wohl doch. Der Bestand soll jedoch weiterhin reduziert werden.
Tausende Wildpferde sind im australischen New South Wales dem drohenden Tod entgangen. Die Regierung des Bundesstaats rückte von einem umstrittenen Plan ab, den Bestand der Tiere im Kosciuszko National Park um bis zu 90 Prozent zu reduzieren, wie australische Medien am Sonntag meldeten.
Nachkommen von Pferden europäischer Siedler
Etwa 6.000 Wildpferde, die in Australien "Brumbies" genannt werden, leben in der Region in den australischen Alpen und sind ein wichtiger Teil der örtlichen Folklore. Sie sind Nachkommen von verwilderten Pferden der europäischen Siedler. Umweltschützer kritisieren, dass die Tiere das empfindliche ökologische Gleichgewicht stören, einheimische Arten verdrängen und Feuchtgebiete gefährden.
2016 hatte die Regierung daher beschlossen, innerhalb der nächsten 20 Jahre den Bestand zu reduzieren, und dafür vor allem Tiere zu töten. Nun sollen die Brumbies aber geschützt und das Problem mit Umsiedlungen gelöst werden. Ein neues Gesetz soll kommende Woche beschlossen werden.
Umweltschützer sehen Zerstörung der Feuchtgebiete
Brumbies seien ein wichtiger Teil der Tradition in der Region, sagte der stellvertretende Regierungschef John Barilaro dem Sender ABC. Umweltschützer betonten jedoch, dass die Pferde nicht ursprünglich in dem Gebirge heimisch waren und nicht in den Nationalpark gehörten. "Es reichen ein paar Pferde und etwas Zeit, um ein Feuchtgebiet zu zerstören", sagte Graeme Worboys von der Australien National University in der Hauptstadt Canberra.
- dpa