"Welpenmast" in Vietnam Delikatessen für den Teller: So qualvoll ist die Hundezucht
In Vietnam gelten Hunde als Delikatesse. Bevor sie auf dem Teller landen, erleiden sie die Hölle. Manche Händler wenden sich von dem grausigen Business ab. Doch das hat auch andere Gründe.
Der brutale Handel mit Hunde- und Katzenfleisch in Vietnam ist für viele Tiere eine Tortur. Doch es gibt auch Hoffnung: Tierschutzorganisationen wie die Humane Society International (HSI) können immer wieder Bauern dazu bewegen, ihre "Welpenmastfarmen" aufzugeben. So hat der Vietnamese Tran Minh Hau dank einer finanziellen Förderung von umgerechnet mehr als 7.000 Euro sein Geschäft beendet und kann nun ein neues Leben beginnen.
In Vietnam werden jährlich mindestens fünf Millionen Hunde und eine Million Katzen für den menschlichen Verzehr geschlachtet, schätzt die Tierschutzorganisation Vier Pfoten. Im Norden des Landes, wo auch Hau lebt, ist der grausame Handel besonders ausgeprägt. Die Tiere durchleben oft unvorstellbare Qualen. Sie werden eingefangen, unter miserablen Bedingungen transportiert und schließlich getötet – oft vor den Augen ihrer Artgenossen.
Besonders tragisch: Auch Haustiere sind nicht sicher vor dem Fleischhandel. Laut HSI werden sie gestohlen und enden häufig auf so genannten "Welpenmastfarmen". Dort werden kleine Hunde auf den späteren Verzehr vorbereitet. Das bedeutet meist monatelanges Ausharren in engen Betonzwingern oder Käfigen bei schlechter Ernährung.
Gesundheitliche Risiken
"Halten von Welpen für die Schlachtung" hat nicht nur Auswirkungen auf das Tierwohl, sondern birgt auch gesundheitliche Risiken. Der Transport von ungeimpften Tieren erhöht das Risiko von Krankheitsübertragungen wie Tollwut. Die vietnamesische Regierung hat bereits reagiert und lokale Behörden angewiesen, Präventions- und Kontrollmaßnahmen strikt umzusetzen.
Auch Katzenfleisch ist eine beliebte Speise
Tierschützer setzen sich für ein Ende des Handels mit Hunde- und Katzenfleisch ein. HSI ist dabei, Vereinbarungen mit Lokalregierungen zu treffen, um den Konsum von Hundefleisch zu reduzieren und Tollwutimpfungen sowie Aufklärungskampagnen zu fördern.
Für Tran Minh Hau war die Entscheidung klar: "Ich möchte nicht länger im Hundefleischhandel tätig sein", sagte er. "Ich weiß um die Gefahren von Tollwut und anderen Krankheiten – und ich möchte das weder für meine Familie noch für meine Gemeinde."
Mit seiner neuen Tätigkeit als Bohnen- und Süßkartoffel-Bauer bietet er nun ehemals misshandelten Tieren eine Chance auf ein würdiges Leben.
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- Nachrichtenagentur dpa