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Spinnen: Der brutale Überlebenskampf der Schwarzen Witwe


Spinne gegen Spinne
Der brutale Überlebenskampf der Schwarzen Witwe

Von t-online, mk

15.03.2023Lesedauer: 2 Min.
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Eine Südliche Schwarze Witwe (Latrodectus mactans): In Florida ist die Art bereits verdrängt worden. (Quelle: imago stock&people)

Im Süden der USA läuft ein erbarmungsloser Verdrängungskampf: Eingeschleppte Braune Witwen machen regelrecht Jagd auf nahe Verwandte.

In Florida fielen die Braunen Witwen 1935 zum ersten Mal auf, sie sollen mit Baumaterial auf Schiffen aus Südafrika eingereist sein. Seitdem breitet sich die Spinnenart nicht nur im gesamten Süden der USA aus, sondern verdrängt dabei auch ihre nahen Verwandten, die Schwarzen Witwen. In Florida gelten diese schon als ausgestorben. Dabei stehen die beiden Arten gar nicht so sehr in Konkurrenz, wie Biologen jetzt herausgefunden haben – vielmehr gehen die Neuankömmlinge aktiv auf die Jagd.

Das fanden die Forscher der University of South Florida heraus, indem sie Spinnen verschiedener Arten, die sich dieselbe biologische Nische teilen, in gemeinsamen Habitaten ansiedelten. Dabei zeigte sich, dass Braune Witwen Schwarze Witwen 6,6 Mal häufiger angriffen und verspeisten als sie das mit anderen Spinnenarten taten. Besonders gefährlich leben demnach junge Schwarze Witwen mit gleichaltrigen Braunen Witwen, die diese in 80 Prozent aller Fälle töteten.

"Aggressive Bejagung entscheidender Faktor"

Wenn erwachsene Tiere zusammenlebten, glich sich das Verhältnis an, so die Forscher: In 40 Prozent dieser Fälle tötete die Braune die Schwarze Witwe, doch jede dritte Begegnung konnte die Schwarze Witwe im Verteidigungskampf für sich entscheiden. "Unseres Wissens nach ist dies die erste Studie, die nahelegt, dass aggressive Bejagung ein entscheidender Faktor für das lokale Verschwinden der Südlichen Schwarzen Witwe ist", schreiben die Forscher in ihrem Fachartikel. Im Vorteil ist die Braune Witwe auch, weil sie mehr Nachkommen hat, die schneller wachsen und ausgewachsen sind als die der Schwarzen Witwe.

Beide Witwenarten gehören zur Familie der Kugelspinnen, die sich dichte, dreidimensionale Kugeln aus Seide spinnen – gerne in menschengemachten Unterkünften wie Garagen, Ställen, Schränken oder Kisten, wo es warm und trocken ist. Mit ihren Seidekugeln fangen die Witwen nicht nur ihre Nahrung, sie legen darin auch ihre Eier ab. Ihren Namen haben die Witwen, weil die weiblichen Tiere die kleineren Männchen nach der Paarung gerne verzehren. Für einzelne Menschen könnte die Verdrängung der Schwarzen Witwe durch die Braune sogar von Vorteil sein.

Schwarze Witwe auch in Deutschland gesichtet

Der Biss einer weiblichen Schwarzen Witwe kann bei Menschen starke Muskelschmerzen und Übelkeit auslösen, die unbehandelt mehrere Tage anhalten können. Für ältere Menschen, Kleinkinder und Menschen mit Vorerkrankungen kann ein Biss mitunter sogar tödlich enden. Da Gift der Braunen Witwe kann zwar ebenfalls Muskelschmerzen auslösen, allerdings kann die Spinne beim Biss weniger davon verabreichen.

Verbreitet hat sich die Braune Witwe inzwischen auf alle Kontinenten außer der Antarktis, ist aber nur in südlichen Breiten zu finden. In Südeuropa steht sie dabei in Konkurrenz zur Europäischen Schwarzen Witwe, die auch in Deutschland schon gesichtet wurde. Unklar ist, ob in Europa ein ähnlich scharfer Verdrängungskampf zwischen den Arten herrscht.

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