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Frankreich: Mann erhält drittes Gesicht dank Transplantation


Wunder der Medizin
Dank Transplantation erhält Franzose drittes Gesicht

Von ap
Aktualisiert am 18.04.2018Lesedauer: 2 Min.
Ein 43-Jähriger Franzose mit seinen drei Gesichtern: Nach seiner zweiten Gesichtstransplantation scherzt der 43-Jährige Patient: "Ich bin 43. Der Spender war 22. Ich bin also 20 Jahre jünger geworden."Vergrößern des Bildes
Ein 43-jähriger Franzose mit seinen drei Gesichtern: Nach seiner zweiten Gesichtstransplantation scherzt der 43-jährige Patient: "Ich bin 43. Der Spender war 22. Ich bin also 20 Jahre jünger geworden." (Quelle: ap-bilder)

Ein 43-jähriger Mann aus Frankreich hat seine zweite Gesichtstransplantation überlebt. Nachdem sein erstes Transplantat abgestoßen wurde, erhielt er das Gesicht eines 22-jährigen Spenders.

Zum zweiten Mal ist einem 43-Jährigen aus Frankreich ein Gesicht transplantiert worden. Eine Abstoßungsreaktion nach der ersten Operation machte die zweite notwendig. Der 43-Jährige überstand sie gut und verbrachte bereits ein Wochenende zur Erholung in der Bretagne, berichtete sein Arzt. Dessen Kollegen loben den Nachweis, dass eine Wiederholung der Prozedur machbar erscheint.

Nach einer Erkrankung hatte der Mann Medikamente bekommen, die sich nicht mit Arzneien gegen Abstoßungsreaktionen seines zweiten Gesichts vertrugen, erklärte Dr. Laurent Lantieri vom Pariser George-Pompidou-Krankenhaus. Die Entscheidung für eine zweite Transplantation war deswegen bereits im November erfolgt, im Januar gab es einen Gesichtsspender.

"Um 20 Jahre jünger geworden"

Lantieri sagte, nach Entfernung des transplantierten Gesichts im November sei der Patient ein "wandelnder Toter" gewesen: Er habe keine Augenlider, keine Ohren und keine Haut gehabt und nicht essen und sprechen können. Zudem habe er kaum hören und sich nur durch Bewegung seines Kopfes und schriftlich ausdrücken können.

"Wenn man keine Haut hat, hat man Infektionen", erklärte Lantieri. "Wir sind sehr besorgt über die Möglichkeit einer neuen Abstoßung." Für einen Mann, der durch all das gegangen sei – vergleichbar sei es mit einem Atomkrieg – gehe es seinem Patienten gut, sagte der Arzt weiter. Der scherzte im französischen Fernsehen: "Ich bin 43. Der Spender war 22. Ich bin also 20 Jahre jünger geworden."

Andere Ärzte, die bereits Gesichtstransplantationen vorgenommen haben, erklären, mit Abstoßungen und einer begrenzten Haltbarkeit müsse man rechnen. Je mehr solcher Transplantationen es gebe, desto mehr "müssen wir akzeptieren, dass chronische Abstoßung eine Realität ist", sagte Dr. Bohdan Pomahac von der Harvard-Universität in den USA. Pomahac lobte Lantieri und sein Team dafür, gezeigt zu haben, dass eine erneute Gesichtstransplantation möglich sei.

Lantieri kündigte an, seine Forschungsergebnisse demnächst in einem Fachblatt zu veröffentlichen. Er hoffe, dass eine zweite Gesichtstransplantation die Ausnahme bleibe. "Andere Patienten, die ich betreue, haben mit der Zeit Veränderungen an ihrem Transplantat, aber es geht ihnen gut. Ich hoffe, keine Transplantation wie diese mehr machen zu müssen."

Verwendete Quellen
  • AP
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