"Mach mir keine Hoffnungen mehr" Krebskranker Bosbach gibt Behandlung auf
Der krebskranke CDU-Politiker Wolfgang Bosbach hofft nicht mehr auf Heilung und will sich nicht länger mit Medikamenten vollstopfen lassen. Es gehe nur noch um "etwas Lebensverlängerung", sagte er dem Magazin "Stern".
Dabei denkt der 61-Jährige nicht nur an sich und seine Familie, sondern auch an seine Tätigkeit als Bundestagsabgeordneter. Sein Mandat begreift der Rheinländer offensichtlich als Berufung.
Keine Behandlung schlug an
Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion möchte die ihm verbleibende Zeit konstruktiv nutzen, und er ist zuversichtlich, die 2017 endende Wahlperiode zu Ende bringen zu können. Sein Arzt habe ihm gesagt, dies könne er "problemlos schaffen".
Der Rheinländer leidet an Prostatakrebs. Seit seine Erkrankung diagnostiziert wurde, musste er viele Rückschläge verkraften: "Am Anfang hieß es, die Operation kann helfen. Hat sich zerschlagen. Dann Bestrahlung. Zerschlagen. Jetzt soll ich noch mehr Tabletten nehmen. Das mache ich nicht", bekannte Bosbach.
Seit 1994 Bundestagsabgeordneter
"Ich mache mir keine Hoffnungen mehr, die unrealistisch sind", erklärte der 61-Jährige. Nach eigenen Worten probierte er auch Akupunktur, alternative Heilmethoden und angebliche taiwanesische Wundermittel aus - viel gebracht habe dies jedoch ebenfalls nicht.
Der aus Bergisch-Gladbach stammende Bosbach gehört der CDU bereits seit über 40 Jahren an. Seit 1991 ist der streitbare Politiker als Rechtsanwalt tätig. Im vergangenen Jahr wurde der Vorsitzende des Innenausschusses zum sechsten Mal in Folge in den Bundestag gewählt.