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USA: Todesursache von non-binärem Teenager Nex Benedict (†16) bekannt


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Angriff auf nicht-binären Teenager
Autopsiebericht veröffentlicht: Daran starb Nex Benedict


14.03.2024Lesedauer: 2 Min.
Trauer in den USA: Auf einer Demonstration im Gedenken an Nex Benedict in Nex' Heimatstadt Owasso hält eine Frau eine Erinnerungsplakette.Vergrößern des Bildes
Trauer in den USA: Auf einer Demonstration im Gedenken an Nex Benedict in Nex' Heimatstadt Owasso hält eine Frau eine Erinnerungsplakette. (Quelle: IMAGO/Nathan J. Fish/imago-images-bilder)
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Ein nicht-binärer Teenager starb einen Tag nach einem Angriff auf der Schultoilette. Nun haben die Ermittlungsbehörden einen Autopsiebericht veröffentlicht.

Nex Benedict starb am 8. Februar 2024 nach einem gewalttätigen Angriff durch eine Gruppe Mädchen auf einer Schultoilette in Owasso (US-Bundesstaat Oklahoma). Zuvor war das 16-jährige Opfer von derselben Mädchengruppe monatelang gemobbt worden – weil Nex Benedict nicht-binär lebte. Bei dem Angriff erlitt Nex Kopfverletzungen, weil eine Täterin Nex' Kopf auf den gefliesten Boden geschlagen hatte. Nun wurde nach mehr als einem Monat von der zuständigen Gerichtsmedizin eine Kurzfassung des Autopsieberichts veröffentlicht.

Tod durch eine Überdosis toxischer Substanzen

Im Bericht heißt es, dass Nex Benedict nicht an den körperlichen Folgen der Tat gestorben sei, sondern dass es sich beim Tod mutmaßlich um einen Suizid gehandelt habe. Zumindest seien in Nex' Körper zwei Drogen in toxischer Konzentration gefunden worden. Diese Überdosis habe zum Tod geführt.

Andererseits formulierte der Bericht recht schwammig, "signifikante Umstände" hätten "zum Tod beigetragen". Ausgeführt wird dies wohl erst im vollständigen Autopsiebericht, der in zehn Tagen veröffentlicht werden soll. Nex' Familie befürchtete, dass etwa eine unentdeckte Hirnblutung aufgrund der Kopfverletzung die Todesursache hätte sein können. Dies ist aber offenbar nicht der Fall.

Bodycam zeigt, wie Polizist die Schuldfrage einschätzte

Die Polizei hat inzwischen auch ein Video der Bodycam eines Polizisten veröffentlicht, der Nex Benedict nach der Tat befragt hatte. Darin erzählt Nex davon, wie die Schülerinnen über sie und ihre Freunde gelacht hätten, sich über ihren Kleidungsstil lustig gemacht hätten. Daraufhin habe sie Wasser auf die Schülerinnen gespritzt, die Nex und ihre Freunde und Freundinnen seit Monaten mobbten. Daraufhin sei es zum Angriff gekommen. Der Polizeibeamte riet Nex von einer Strafanzeige ab, weil in seiner Wahrnehmung Nex den Streit angefangen habe.

In Oklahoma sind jüngst mehrere neue Gesetze in Kraft getreten, die die Rechte von trans Menschen einschränken – darunter eines, das Schülern und Schülerinnen verbietet, Toiletten zu benutzen, die nicht ihrem Geburtsgeschlecht entsprechen, und ein anderes, das die Verwendung geschlechtsneutraler Kennzeichnungen auf Geburtsurkunden verbietet. Oklahoma ist einer von mindestens 23 Staaten, die eine geschlechtsangleichende Betreuung von Minderjährigen verbieten.

Das US-Projekt "Rainbow Youth Project" betreibt ein Hilfstelefon für suizidgefährdete queere Jugendliche und berichtet, dass es seit Nex Benedicts Tod einen Anstieg von Anfragen allein aus Oklahoma um 238 Prozent gegeben habe.

Hinweis: Falls Sie viel über den eigenen Tod nachdenken oder sich um einen Mitmenschen sorgen, finden Sie hier sofort und anonym Hilfe.

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