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Hamas-Attacke in Israel: Familie berichtet von dramatischem Überlebenskampf


Hamas-Terror in Israel
"Wir hörten den Hund jaulen, als er im Feuer verbrannte"

Von t-online, mk

Aktualisiert am 10.10.2023Lesedauer: 3 Min.
Deborah Mintz (r.), ihre Tochter und deren Sohn im britischen TV-Sender "Sky": "Die Angreifer konnten uns nicht rausholen, aber sie schossen auf die Tür und legten Feuer."Vergrößern des Bildes
Deborah Mintz (r.), ihre Tochter und deren Sohn im britischen TV-Sender "Sky": "Die Angreifer konnten uns nicht rausholen, aber sie schossen auf die Tür und legten Feuer." (Quelle: Screenshot/Twitter@PiersUncensored)

Hamas-Terroristen überfielen Deborah Mintz und ihre Familie im Süden Israels. Es folgte ein stundenlanger Überlebenskampf in ihrem brennenden Haus.

Den 7. Oktober 2023 werden Deborah Mintz und ihre Familie wohl nie vergessen können. Nur mit knapper Not haben sie den Überfall von Hamas-Terroristen auf ihr Dorf im Süden Israels überlebt. Sechs Stunden lang verbarrikadierten sich Deborah, ihre Tochter, deren Mann und ihr Baby in einem Raketenschutzraum, während eine palästinensische Todesschwadron in der Nachbarschaft wütete – und das Haus der Familie in Brand steckte.

"Dieser Raum hat eine Stahltür und ein vergittertes Fenster, aber er lässt sich von innen nicht schließen", berichtet Deborah Mintz drei Tage nach dem Überfall im britischen "Sky TV". "Mit aller Macht haben meine Tochter und ihr Mann die Türklinke nach oben gehalten. Die Angreifer konnten uns nicht herausholen, aber sie schossen auf die Tür und legten Feuer." Auch den Strom im Haus hätten die Terroristen abgedreht, sodass die Familie das Geschehen außerhalb des Schutzraums nicht mehr über ihre Überwachungskameras verfolgen konnte.

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"Unter dem Türschlitz drang bald Rauch in den kleinen Schutzraum ein und ohne Strom hatten wir auch keine Belüftung. Das Fenster mussten wir geschlossen halten und da wurde uns klar, dass wir nicht überleben würden", schildert Deborah das dramatische Geschehen, während ihre Tochter und deren Mann schweigend neben ihr sitzen.

"Aber dank der Gnade Gottes, ich weiß nicht, wie", bricht Deborah mitten im Satz ab. "Jedes Mal, wenn die Terroristen gerade nicht an unserem Haus waren, wenn sie zu einem anderen Haus gingen, haben wir das Fenster aufgemacht, haben das Baby ans Fenster gehoben und alle haben etwas frische Luft geholt."

Video | Israelische Armee setzt Angriffe auf Gazastreifen fort
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Quelle: reuters

"Wir hörten dort furchtbare Geschichten"

Doch die Terroristen kamen wieder, schnell schlossen sie das Fenster und hielten die Tür wieder versperrt. "Sechs Stunden lang ging das so, der Raum war komplett gefüllt mit dichtem schwarzen Rauch", berichtet Deborah. "Aber das Schlimmste in diesen Stunden war, als ich meinen kleinen Hund jaulen hörte, während er im Feuer verbrannte. Danach habe ich eigentlich aufgegeben, aber für das Baby versucht man halt weiterzumachen." Zwei ihrer Kinder hätten sich am Telefon gemeldet, aber sie kamen während des massiven Hamas-Angriffs mit Hunderten Terroristen nicht zu ihnen durch.

Erst am Samstagnachmittag, etwa neun Stunden nach dem ersten Raketenalarm, kamen Retter zum Haus von Deborah Mintz. "Wir hörten erst Gewehrschüsse und dann immer mehr hebräische Stimmen. Jemand rief nach uns, Soldaten sicherten das Haus und holten uns dann über das Fenster nach draußen, das Baby natürlich zuerst", so Deborah. Die Armee habe die Familie zunächst zu einem unterirdischen Bunker gebracht, wo schon andere Menschen Schutz suchten. "Wir hörten dort furchtbare Geschichten, von Menschen, die erschossen oder verschleppt wurden", sagt Deborah.

Mindestens 900 Todesopfer in Israel

Die Armee habe die Familie dann in ein Krankenhaus gebracht, weil alle Rettungsfahrzeuge im Einsatz gewesen seien. Ihre Tochter, deren Mann und das Baby seien mit Rauchvergiftung behandelt und erst am Montag entlassen worden. Sie selbst sei noch am Samstagabend entlassen worden, so Deborah.

Das ganze Ausmaß des Hamas-Angriffs vom Wochenende ist noch immer nicht klar. Bislang wurden die Leichen von mindestens 900 getöteten Israelis gefunden, etwa 160 sollen verschleppt und etwa 2.600 Menschen zum Teil schwer verletzt worden sein. Allein auf dem Gelände eines Musikfestivals fanden Helfer die Leichen 260 junger Menschen. Im Kibbutz Be'eri starben mehr als 100 Bewohner.

Nach israelischen Angaben wurden auch mindestens 1.500 palästinensische Angreifer in Israel getötet. In Reaktion auf den größten Terrorangriff in der Geschichte des Landes greift Israels Luftwaffe seit dem Wochenende Ziele im Gazastreifen an.

Verwendete Quellen
  • twitter.com: Tweet von @PiersUncensored vom 9.Oktober (englisch)
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