Grausame Hinrichtung Christliche Studentin in Nigeria gelyncht
Muslimische Studenten haben in Nigeria eine Kommilitonin gesteinigt und verbrannt. Eine Whatsapp-Nachricht der jungen Frau war als Prophetenbeleidigung aufgefasst worden. Videos dokumentieren die Tat.
Im Bundesstaat Sokoto in Nigeria hat ein Lynchmob eine christliche Studentin grausam getötet und ihre Leiche verbrannt. Dutzende muslimische Studenten hätten die junge Frau aus Wut über einen Eintrag in einer öffentlichen Whatsapp-Gruppe gesteinigt, erklärte die Polizei am Donnerstag. "Die Studenten holten das Opfer gewaltsam aus dem Sicherheitsraum, in dem sie von den Schulbehörden versteckt worden war, töteten sie und zündeten das Gebäude an."
Den Angaben zufolge war die Äußerung der Studentin als Beleidigung des Propheten Mohammed aufgefasst worden. Auf im Internet verbreiteten Aufnahmen war unter anderem zu sehen, wie die tote Studentin in einem rosafarbenen Kleid mit dem Gesicht nach unten zwischen Dutzenden Steinen lag.
Im Bundesstaat Sokoto gilt die Scharia
Die Polizei kündigte an, die Videos auszuwerten und Beteiligte festzunehmen. Bislang gab es demnach zwei Festnahmen. Die Regierung des Bundesstaates ordnete die sofortige Schließung der Schule an, um "die entfernten und unmittelbaren Ursachen des Vorfalls" zu ermitteln.
Sokoto ist einer von mehreren nördlichen Bundesstaaten in Nigeria, in denen im Jahr 2000 die Scharia eingeführt wurde. Die islamischen Gerichte arbeiten parallel zum staatlichen Justizsystem und haben bereits Todesurteile wegen Ehebruchs, Blasphemie und Homosexualität verhängt. Hinrichtungen gab es aber nicht. Fälle von tödlicher Lynchjustiz ohne Gerichtsverfahren kommen jedoch häufiger vor.
- Nachrichtenagentur AFP