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Nach Explosionen bei Lidl: Erste Spur führt nach Ulm


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Anschläge auf Lebensmittelbranche
Serien-Briefbomber: Erste Spur führt nach Ulm


Aktualisiert am 19.02.2021Lesedauer: 2 Min.
Alarm bei ADM Wild in Eppelheim: Mit einer Explosion im Werk des Getränkeherstellers hatte die Serie begonnen.Vergrößern des Bildes
Alarm bei ADM Wild in Eppelheim: Mit einer Explosion im Werk des Getränkeherstellers hatte die Serie begonnen. (Quelle: Rene Priebe/dpa)
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Drei Briefbomben an drei Lebensmittelunternehmen in kürzester Zeit

Nach den Anschlägen mit Briefbomben auf die Lidl-Zentrale in Neckarsulm, den "Capri-Sonne"-Produzenten ADM Wild in Eppelheim sowie einem vereitelten Anschlag auf Babynahrungsproduzent Hipp gehen die Behörden von einem Serientäter aus. Eine erste Spur führt den Ermittlern zufolge ins baden-württembergische Ulm.

Wie das Landeskriminalamt Baden-Württemberg und die Staatsanwaltschaft Heidelberg mitteilten, konnte die dritte Briefbombe in der Nacht zu Donnerstag in einem Paketcenter am Flughafen München abgefangen, entschärft und so ein weiterer Anschlag verhindert werden. Ziel war dieses Mal den Behörden zufolge Babynahrungshersteller Hipp, mit Sitz im oberbayrischen Pfaffenhofen.

"Es ist ein Zusammenhang anzunehmen zwischen diesen drei Päckchen", sagte die baden-württembergische Landespolizeipräsidentin Stefanie Hinz am Freitag. Auch die Staatsanwaltschaft Heidelberg und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg teilten mit: "Wir gehen von einem Tatzusammenhang aus."

Weitere Briefbomben "nicht gänzlich ausgeschlossen"

Erste Hinweise auf den Täter führen demnach nach Baden-Württemberg: Eine Spur weise daraufhin, dass "die Postsendungen in Ulm auf den Weg gebracht wurden". Dass sich die Anschlagsserie fortsetzt, schätzen die Behörden als "wenig wahrscheinlich", aber auch "nicht gänzlich ausgeschlossen" ein.

Die drei Sendungen trugen fiktive Absender. Ein Bekennerschreiben war am Freitagmittag noch nicht eingegangen. Es sei aber nicht auszuschließen, dass dies noch komme, nachdem ein gewisser Druck aufgebaut worden sei, hieß es von der Polizei. Bislang liege das Motiv völlig im Dunkeln. Ein Sprecher der Polizei Heilbronn hatte t-online gesagt, es gebe auch bisher keine Erkenntnisse zu Drohungen oder Forderungen.

In Baden-Württemberg wurde eine Sonderkommission eingerichtet und das LKA hat die Ermittlungen übernommen: Mehr als 100 Beamtinnen und Beamten jagen den oder die Bombenbauer.

Lebensmittelverband ruft Mitglieder zum Paket-Check auf

Unterdessen ruft der Lebensmittelverband seine Mitglieder zu erhöhter Wachsamkeit auf. "Wir haben sie informiert, auf was bei der Paketannahme geachtet werden muss", sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Die Poststellen sollen Sendungen aussortieren, wenn sie keinen bekannten Absender haben, Unebenheiten aufweisen oder ungewöhnlich schwer sind.

Die Branche sei sehr emotionaler Kritik ausgesetzt, der an Hass grenze, so der Sprecher weiter. Dieser äußere sich in sozialen Medien, E-Mails oder Drohanrufen. Da werde auf die Lebensmittelindustrie "eingedroschen". Das sei in dieser Woche wieder sehr akut gewesen.

Die Serie hatte am Dienstag um 11 Uhr im badischen Eppelheim begonnen. In der zentralen Warenannahme von ADM Wild, Hersteller unter anderem von "Capri Sonne" erlitt ein Mitarbeiter in der Warenannahme bei der Explosion ein Knalltrauma. Am Mittwoch gegen 15 Uhr eine Sendung in der Poststelle der Lidl-Zentrale in Neckarsulm. Dabei wurden drei Mitarbeiter verletzt. Alle Verletzten haben die Krankenhäuser inzwischen laut Polizei wieder verlassen können.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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