Angriff in Lyon Nach Schüssen auf Priester: Verdächtiger wieder frei

Nachdem ein orthodoxer Priester in Lyon angeschossen wurde, sucht die französische Polizei weiter nach Täter und Motiv. In seiner Kirche soll es persönliche Feindschaften gegeben haben.
Nach den lebensgefährlichen Schüssen auf einen orthodoxen Priester in Lyon sucht die Polizei nach dem Täter und den Hintergründen des Angriffs. Ein zunächst festgenommener Mann wurde am Sonntag wieder frei gelassen.
Es gäbe keine Gründe, ihn weiter in die Ermittlungen einzubeziehen, teilte die französische Nachrichtenagentur AFP unter Bezug auf Justizkreise mit. Außerdem sei der Gesundheitszustand des Mannes nicht mit einem Polizeigewahrsam vereinbar.
Der Geistliche war dabei, seine Kirche abzuschließen
Am Samstag hatte ein Unbekannter in der Stadt im Südosten des Landes mit einem Jagdgewehr zwei Schüsse auf einen 52 Jahre alten Geistlichen abgegeben, als dieser dabei war, die Kirche zu schließen. Der Staatsanwalt leitete eine Untersuchung wegen versuchten Mordes ein.
Bislang wurden die Ermittlungen nicht von den Anti-Terror-Fahndern der französischen Staatsanwaltschaft übernommen. Die Ermittler gehen dem Verdacht einer persönlichen Abrechnung nach.
Persönliche Feindschaften in der Kirche
In der Kirche soll es persönliche Feindschaften untereinander gegeben haben und Konflikte, sagte Antoine Callot, ebenfalls Priester der französischsprachigen orthodoxen Kirche in Lyon, dem Radiosender France Info. Aus diesem Grund soll das Opfer seit einem Monat nicht mehr in der Kirche die Messe zelebriert haben.
Der Angriff hatte sich gegen 16 Uhr am Samstag ereignet. Die Schüsse sollen den Priester in den Unterleib getroffen haben. Der Vorfall in Lyon war zunächst in Zusammenhang mit dem Messerangriff in einer Kirche in Nizza gebracht worden, bei dem ein 21-jähriger Tunesier vor wenigen Tagen drei Menschen getötet hatte. Frankreich hat nach dem Angriff in Nizza die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen.
- Nachrichtenagentur dpa