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Dubai: Emir ließ seine eigenen Töchter entführen und foltern


Urteile veröffentlicht
Gericht: Emir von Dubai ließ seine Töchter entführen

Von dpa
Aktualisiert am 06.03.2020Lesedauer: 2 Min.
Scheich Mohammed bin Raschid Al Maktum in Großbritannien (Archivbild): Der Scheich hat versucht, die Veröffentlichung der Gerichtsurteile zu verhindern.Vergrößern des Bildes
Scheich Mohammed bin Raschid Al Maktum in Großbritannien (Archivbild): Der Scheich hat versucht, die Veröffentlichung der Gerichtsurteile zu verhindern. (Quelle: Frank Sorge/imago-images-bilder)
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Ein britisches Gericht belastet den Emir von Dubai schwer: Zwei seiner Töchter sollen auf den persönlichen Befehl des Emirs hin entführt und gefoltert worden sein.

Ein britisches Gericht hat den Emir von Dubai, Scheich Mohammed bin Raschid Al Maktum, für die Entführung zweier seiner Töchter und die Einschüchterung einer seiner Ehefrauen verantwortlich gemacht. Das geht aus mehreren nun veröffentlichten Urteilen des High Courts in London hervor. Sie bestätigen Vorwürfe von Prinzessin Haja Bint al-Hussein, einer der Ehefrauen des Scheichs. Demnach sollen zwei Töchter des 70-jährigen Emirs, Scheicha Schamsa und Scheicha Latifa, nach Fluchtversuchen auf Geheiß ihres Vaters entführt worden sein. Die beiden Töchter stammen jedoch nicht aus der Beziehung des Scheichs zu Prinzessin Haja. In einem Fall stellte das Gericht sogar Folter fest.

Aus den veröffentlichten Dokumenten geht hervor, dass Tochter Scheicha Schamsa im Jahr 2000 versuchte, vom Anwesen der Familie im britischen Surrey zu fliehen. Dieser Fluchtversuch wurde jedoch von Sicherheitskräften des Scheichs vereitelt. Unter Einfluss eines Betäubungsmittels wurde sie gegen ihren Willen nach Dubai transportiert, wo sie bis heute festgehalten wird. Ein Gesuch der Polizei Cambridgeshire, die Entführung in Dubai weiter zu untersuchen, wurde abgelehnt.

Scheicha Latifa wurde zwei Mal gefangen genommen

Die andere Tochter des Scheichs, Scheicha Latifa, hat zwei Mal versucht, den Fängen ihres Vaters zu entfliehen – einmal im Jahr 2002 und einmal im Jahr 2018. Der erste Versuch endete für die Tochter mit einer dreijährigen Haftstrafe. Bei ihrem zweiten Versuch wurde sie auf offener See vor der indischen Küste gefangen genommen und erneut gegen ihren Willen nach Dubai gebracht, wo auch sie bis heute unter Hausarrest steht.

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Sie wandte sich in einem Video an die Öffentlichkeit, um von ihren Gewalterfahrungen bis hin zur Folter zu berichten. Ein britischer Richter hat die in dem Video gemachten Vorwürfe für glaubhaft befunden.

Emir versuchte, Urteile zu verhindern

Der Emir hatte bis zuletzt versucht, die Veröffentlichung der Urteile zu verhindern. Sie stammen aus einem Rechtsstreit mit Prinzessin Haja, die vergangenes Frühjahr mit ihren beiden Kindern nach London geflohen war. Im Kern ging es dabei um einen Sorgerechtsstreit.

Hajas Darstellung nach wurde sie immer stärker von ihrem Ehemann bedroht, weil sie Sorge über die Behandlung der beiden Töchter des Emirs geäußert hatte. Zudem hatte die 45-Jährige eine außereheliche Beziehung mit ihrem britischen Bodyguard begonnen.

Haja ist die sechste Frau des Emirs und Halbschwester des jordanischen Königs Abdullah II. Sie wurde zwischenzeitlich mit einem Diplomatenstatus aus Jordanien ausgestattet. Der Scheich hat 25 Kinder von verschiedenen Frauen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Bericht bei BBC News
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