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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Prozess in den USA Mordanklage: Eltern ernähren Kind vegan – Junge stirbt
Nachdem ein Kleinkind in den USA an den Folgen von Mangelernährung gestorben ist, müssen die Eltern sich nun wegen Mordes vor Gericht verantworten. Wie der "Stern" und US-amerikanische Medien berichten, wurde das 18 Monate alte Kind ausschließlich mit Muttermilch sowie rohem Obst und Gemüse gefüttert. Das Kind sei Ende September verstorben. Als die 35-jährige Mutter feststellte, dass ihr Sohn nicht mehr atmet und blau angelaufen ist, alarmierte sie selbst den Notruf, heißt es. Der Vater, 30 Jahre alt, habe noch versucht, das Kind wiederzubeleben. Ohne Erfolg.
Laut Autopsie wog der Kleine bei seinem Tod nur noch 7,7 Kilogramm, normal für das Alter wäre ein Drittel Gewicht mehr. Gestorben sei der Junge durch Komplikationen, die von der Mangelernährung ausgelöst wurden – so sei er dehydriert gewesen und die Gliedmaßen geschwollen. Das Kind soll eine Hausgeburt gewesen sein und niemals einen Arzt besucht haben.
Auch die Geschwister des Jungen seien von der Mangelernährung gezeichnet, Beamte gaben an, dass sie für ihr Alter deutlich zu klein seien. Sie wurden außerdem als "blass und gelblich" bezeichnet, ein Kind habe sogar schwarze Zähne gehabt.
Die Anklage gegen die Eltern lautet nun auf Kindesmissbrauch, schweren Totschlag, zweifache Kindesvernachlässigung und "first degree murder", was eine vorsätzliche Tötung bedeutet und in etwa mit einer Mordanklage in Deutschland zu vergleichen ist. Offiziell ist von Vernachlässigung, Folter und Mord die Rede.