Italienische Mafia Rekordfund: Polizei beschlagnahmt Kokain für deutschen Markt
In grünen Packungen zwischen Bananen findet die Polizei in Italien Kokain im Wert von Hunderten Millionen Euro. Der teure Stoff sollte nach Deutschland. Der Fundort ist ein von der Mafia durchzogener, berüchtigter Ort.
Kokain in Rekordmengen mit dem Ziel Deutschland hat die Polizei in Italien beschlagnahmt. Fast 1200 Kilo mit einem Marktwert von mehr als 250 Millionen Euro seien im Hafen Gioia Tauro in der süditalienischen Region Kalabrien in Bananenkisten entdeckt worden, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Die Fracht kam aus Südamerika.
"Es handelt sich um eine der größte Drogenbeschlagnahmungen, die jemals auf nationalem Gebiet gemacht wurden", hieß es in der Mitteilung. Die 1176 Kilo reines Koks wurden bereits am Montag in 144 grünen Packungen in einem Kühlcontainer für Bananen entdeckt. Für welche Gegend das Kokain in Deutschland bestimmt war, konnte ein Polizeisprecher nicht sagen.
Hauptumschlagplatz für Kokain
Der Containerhafen in Gioia Tauro ist einer der weltweiten Hauptumschlagplätze von Kokain. Nur in den letzten zwölf Monaten seien dort mehr als 2,5 Tonnen Kokain beschlagnahmt worden, so die Polizei.
Verwickelt in die Geschäfte ist vor allem die kalabrische Mafia 'Ndrangheta, die als die mächtigste kriminelle Organisation im weltweiten Drogenhandel gilt.
Drogen kommen meist über Schiffsrouten nach Europa und werden oft in Bananen- oder Kaffee-Ladungen versteckt. Im April 2018 fand die spanische Polizei in der Hafenstadt Algeciras zum Beispiel knapp neun Tonnen Kokain. Es war die größte Menge, die je in Europa in Containern entdeckt und beschlagnahmt worden sei, erklärte Spaniens damaliger Innenminister Juan Ignacio Zoido. Die belgische Polizei fand im Sommer darauf fast zwei Tonnen Kokain im Hafen von Gent.
Reines Kokain wird oft mit krebserregenden Stoffen auf die dreifache Menge gestreckt, bevor es auf den Markt kommt.
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Laut UN-Drogenbericht, der sich auf 2017 bezieht, greifen weltweit 271 Millionen Menschen zu Drogen wie Cannabis, Kokain, Opium oder zu synthetischen Substanzen. Verglichen mit 2009 sei die Zahl der Nutzer damit um 30 Prozent gestiegen.
- Nachrichtenagentur dpa