Touristenmord in Kanada Teenager sollen reisendes Liebespaar getötet haben
In Kanada sind innerhalb einer Woche drei Menschen getötet worden, darunter ein Liebespaar auf Weltreise. Nun gibt es eine überraschende Wende: Die Polizei warnt vor zwei Jugendlichen.
Nach dem Doppelmord an einem jungen Paar und einem weiteren Mord in der westkanadischen Provinz British-Columbia fahndet die Polizei nach zwei jungen Männern. Der 18-jährige Bryer Schmegelsky und der 19 Jahre alte Kam McLeod seien inzwischen als Verdächtige eingestuft, sagte Polizeisprecherin Janelle Shoihet. Die Ermittler verbreiteten Fotografien der Teenager und gaben Bilder ihres silbernen Toyotas heraus.
Die beiden Kanadier hatten zunächst als vermisst gegolten. Sie seien aber zuletzt rund 2.000 Kilometer östlich von den Tatorten entfernt in der Provinz Saskatchewan gesehen worden, sagte die Polizeisprecherin. Sie warnte, McLeod und Schmegelsky seien gefährlich.
Die Verbrechen halten Kanada seit mehr als einer Woche in Atem. Am Montag vergangener Woche waren im Norden von British-Columbia an einer Landstraße die Leichen der 24-jährigen US-Touristin Chynna Deese und ihres 23-jährigen australischen Freundes Lucas Fowler gefunden worden. Das junge Paar wurde erschossen. Videobilder an einer Tankstelle zeigten sie vor ihrem Tod.
Am Freitag wurde dann rund 470 Kilometer vom Tatort entfernt die Leiche eines bislang nicht identifizierten 50- bis 60-jährigen Mannes gefunden. Er lag in der Nähe eines ausgebrannten Pick-Ups, der McLeod und Schmegelsky gehörte. Von den beiden jungen Kanadiern fehlte zunächst jede Spur. Von dem Opfer veröffentlichten die Ermittler ein Phantombild.
Die Polizei wollte zunächst keine Verbindung zwischen den beiden Fällen herstellen – erklärte dann aber am Montag, es werde die Möglichkeit einer Verbindung geprüft. Am Dienstag erklärte die Polizei schließlich, McLeod und Schmegelsky würden als Verdächtige in den Mordfällen gesucht. Angaben zu einem möglichen Motiv machte die Polizei nicht.
Der Tod des 23-jährigen Lucas Fowler hat in seiner Heimat Australien große Betroffenheit ausgelöst – zumal sein Vater selbst ranghoher Polizist im Bundesstaat New South Wales ist. Stephen Fowler reiste nach dem Tod seines Sohnes nach Kanada und wandte sich dort an die Öffentlichkeit. "Ich bin ein erfahrener Polizist", sagte er. "Aber heute bin ich als Vater eines Mordopfers hier."
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Sein Sohn sei zuletzt um die Welt gereist und habe die schönste Zeit seines Lebens erlebt, sagte Fowler. "Während dieser Reise hat er Chynna kennengelernt und sie sind ein unzertrennliches Paar geworden. Es ist eine Liebesgeschichte, die ein tragisches Ende gefunden hat. Es ist die schlimmste Liebesgeschichte von allen."
- Royal Canadian Mounted Police: "Police request the public's assistance in locating the suspects connetcted to Norhtern BC investigations" (engl.)
- Nachrichtenagentur AFP