Urteil in Thailand Mörder deutscher Touristin zum Tode verurteilt
In Thailand wird eine 26-jährige deutsche Urlauberin vergewaltigt und ermordet. Ein Einheimischer gestand das Verbrechen. Nun wurde gegen den 24-Jährigen die Todesstrafe verhängt.
Nach der Ermordung einer deutschen Touristin in Thailand im April wurde der 24-jährige Ronnakorn R. schuldig gesprochen und zum Tode verurteilt. Laut Berichten thailändischer Medien sprach ihn ein Gericht in der thailändischen Provinz Chon Buri wegen schwerer Vergewaltigung und Mord schuldig.
Tat auf Video festgehalten
Im April wurde der thailändische Müllmann R. kurz nach der Entdeckung der Leiche festgenommen, wie die Ermittlungsbehörden erklärten. Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigten die letzten Bilder des Opfers vor der Tat: Auf Video festgehalten ist, wie zunächst das spätere Mordopfer durchs Bild geht, kurz darauf folgt ihr Mörder.
Die getötete Deutsche wohnte in Hildesheim, wie die Sprecherin der dortigen Staatsanwaltschaft, Christina Pannek, der Nachrichtenagentur AFP sagte. Ihre Behörde leite Ermittlungen ein, weil es bei Vergehen gegen Deutsche im Ausland gesetzlich vorgeschrieben sei, dass auch die Staatsanwaltschaft des Wohnorts des Opfers sich mit dem Fall beschäftige. Die vorrangige Zuständigkeit für den Fall liege aber bei den Behörden in Thailand, sagte Pannek.
Die Leiche der 26-jährigen Deutschen war auf der Insel Koh Sichang im Golf von Thailand gefunden worden. Sie war blutverschmiert und unter Blättern und Steinen versteckt. Nach Polizeiangaben wies die Leiche Verletzungen im Gesicht und am Schädel auf.
"Er hat alle Vorwürfe gestanden"
Die Deutsche sei vergewaltigt worden, teilte die Polizei weiter mit. "Der Verdächtige fürchtete, dass sie die Polizei informieren würde, deshalb schlug er ihr mit einem Stein auf den Kopf", sagte ein Polizeisprecher.
Der Mann sei wenige Stunden nach der Tat in seiner Wohnung festgenommen worden, er habe blutverschmierte Kleidung getragen. "Er hat alle Vorwürfe gestanden und zugegeben, dass er vor der Tat Drogen genommen hatte", sagte Polizeiinspektor Atthakoon Salakoon der Nachrichtenagentur AFP.
In Thailand werden in diesem Jahr rund 40 Millionen Touristen erwartet. Das südostasiatische Land gilt für Reisende generell als sicher, allerdings fügten mehrere Vorfälle in den vergangenen Jahren dem Ruf als Urlaubsparadies Schaden zu. 2014 waren die Leichen zweier britischer Rucksacktouristen an einem Strand auf Koh Tao gefunden worden. Zwei Arbeitsmigranten aus Myanmar wurden dafür in einem umstrittenen Prozess zum Tode verurteilt.
Warnung des Auswärtigen Amtes
Das Auswärtige Amt (AA) warnt in seinen Reisehinweisen vor zunehmender Kriminalität in Thailand, speziell vor Diebstählen, Vergewaltigungen und Raubüberfällen – teilweise mit Todesfolge. Insbesondere Urlaubern in den Touristenhochburgen Phuket, Koh Samui und Pattaya rät das Ministerium zur Vorsicht.
- Getötete deutsche Urlauberin: Video zeigt Opfer und Täter kurz vor dem Mord
- Verdächtiger geständig: Deutsche in Thailand vergewaltigt und getötet
- Sexueller Missbrauch: "Ich schloss meistens die Augen, weil ich es nicht ertrug"
- Seit 43 Jahren vermisst: Polizei sucht nach Überresten von Monika Frischholz
Explizit werden in den Reisehinweisen die monatlichen Vollmond-Partys auf der nördlich von Koh Samui gelegenen Insel Koh Pha Ngan erwähnt. Dort sei es bereits mehrfach zu tödlichen Zwischenfällen gekommen. "Wiederholt sind Frauen und Mädchen von unter Drogen oder Alkohol stehenden Teilnehmern vergewaltigt worden."
- Nachrichtenagenturen AFP und dpa
- Informationen der "Bild"-Zeitung"