Getötete Thailand-Urlauberin Video zeigt Opfer und Täter kurz vor dem Mord
In Thailand wird eine 26-jährige deutsche Urlauberin vergewaltigt und ermordet. Ein Einheimischer gestand das Verbrechen – jetzt ist ein Video aufgetaucht, das den Mörder zeigt, wie er sein Opfer kurz vor der Tat verfolgt.
Nach der Ermordung einer deutschen Touristin in Thailand schalten sich die deutschen Behörden in den Fall ein. Wie die Staatsanwaltschaft Hildesheim mitteilte, leitete sie wie in solchen Fällen üblich ein Ermittlungsverfahren ein. Kurz nach der Entdeckung der Leiche der 26-jährigen Deutschen wurde ein 23-jähriger thailändischer Müllmann wegen Mordes und Vergewaltigung festgenommen, wie die Ermittlungsbehörden erklärten.
Derweil zeigen nun Aufnahmen einer Überwachungskamera die letzten Bilder des Opfers vor der Tat: Auf Video festgehalten ist, wie zunächst das spätere Mordopfer durchs Bild geht, kurz darauf folgt ihr Mörder.
Die getötete Deutsche wohnte in Hildesheim, wie die Sprecherin der dortigen Staatsanwaltschaft, Christina Pannek, der Nachrichtenagentur AFP sagte. Ihre Behörde leite Ermittlungen ein, weil es bei Vergehen gegen Deutsche im Ausland gesetzlich vorgeschrieben sei, dass auch die Staatsanwaltschaft des Wohnorts des Opfers sich mit dem Fall beschäftige. Die vorrangige Zuständigkeit für den Fall liege aber bei den Behörden in Thailand, sagte Pannek.
Die Leiche der 26-jährigen Deutschen war am Sonntag auf der Insel Koh Sichang im Golf von Thailand gefunden worden. Sie war blutverschmiert und unter Blättern und Steinen versteckt. Nach Polizeiangaben wies die Leiche Verletzungen im Gesicht und am Schädel auf.
"Er hat alle Vorwürfe gestanden"
Die Deutsche sei vergewaltigt worden, teilte die Polizei weiter mit. "Der Verdächtige fürchtete, dass sie die Polizei informieren würde, deshalb schlug er ihr mit einem Stein auf den Kopf", sagte ein Polizeisprecher.
Der Mann sei wenige Stunden nach der Tat in seiner Wohnung festgenommen worden, er habe blutverschmierte Kleidung getragen. "Er hat alle Vorwürfe gestanden und zugegeben, dass er vor der Tat Drogen genommen hatte", sagte Polizeiinspektor Atthakoon Salakoon der Nachrichtenagentur AFP.
Auch in einem Video veröffentlicht wurde die Szene, wie der Mörder die Tat nachstellen musste, zur Demonstration gegenüber den Beamten.
In Thailand werden in diesem Jahr rund 40 Millionen Touristen erwartet. Das südostasiatische Land gilt für Reisende generell als sicher, allerdings fügten mehrere Vorfälle in den vergangenen Jahren dem Ruf als Urlaubsparadies Schaden zu. 2014 waren die Leichen zweier britischer Rucksacktouristen an einem Strand auf Koh Tao gefunden worden. Zwei Arbeitsmigranten aus Myanmar wurden dafür in einem umstrittenen Prozess zum Tode verurteilt.
Warnung des Auswärtigen Amtes
Das Auswärtige Amt (AA) warnt in seinen Reisehinweisen vor zunehmender Kriminalität in Thailand, speziell vor Diebstählen, Vergewaltigungen und Raubüberfällen – teilweise mit Todesfolge. Insbesondere Urlaubern in den Touristenhochburgen Phuket, Koh Samui und Pattaya rät das Ministerium zur Vorsicht.
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Explizit werden in den Reisehinweisen die monatlichen Vollmond-Partys auf der nördlich von Koh Samui gelegenen Insel Koh Pha Ngan erwähnt. Dort sei es bereits mehrfach zu tödlichen Zwischenfällen gekommen. "Wiederholt sind Frauen und Mädchen von unter Drogen oder Alkohol stehenden Teilnehmern vergewaltigt worden."
- Nachrichtenagenturen AFP, dpa