Anwalt sieht keine Anhaltspunkte Tod von Tanja Gräff: "Fall, der niemals geklärt wird"

Ein Jahr ist es her, dass die sterblichen Überreste der Studentin Tanja Gräff in Rheinland-Pfalz gefunden wurden. Doch die Umstände ihres Todes 2007 sind weiter unklar - und werden vielleicht nie aufgeklärt.
"Es könnte sein, dass es ein Fall in der Rechtsgeschichte wird, der nicht geklärt wird", sagte der Anwalt von Tanja Gräffs Mutter, Detlef Böhm. Er sieht derzeit Ergebnisse der Polizei ein und prüft, ob es weitere Ansatzpunkte für Ermittlungen geben könnte. Die Chance darauf schätzt er als "sehr klein" ein. "Wenn sich am Ende herausstellt, dass ausermittelt ist, dann muss man damit leben", sagte er.
Das Skelett der jahrelang vermissten Studentin war am 11. Mai 2015 unterhalb einer steilen Felswand in Trier bei Rodungsarbeiten gefunden worden. Gräff hatte vor fast neun Jahren bei einem Sturz aus 50 Metern Höhe tödliche Verletzungen erlitten. An ihren Knochen fanden Rechtsmediziner zwar keine Hinweise auf ein Gewaltverbrechen, dennoch gibt der Fall Rätsel auf.
Unfall oder Gewaltverbrechen?
Kernfrage ist, ob die 21-Jährige verunglückte oder ob sie möglicherweise in den Tod gestoßen wurde. "Sie könnte auch erstickt worden sein", sagte Anwalt Böhm. Nach dem Verschwinden von Gräff bei einem Sommerfest der Hochschule Trier waren die Ermittler lange davon ausgegangen, dass die Studentin Opfer eines Verbrechens wurde.