DRK entsetzt über Anschlag Unbekannte werfen Brandsätze auf Flüchtlingsheim bei Chemnitz
Unbekannte haben am späten Dienstagabend einen Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft im sächsischen Chemnitz verübt. Sonderlich treffsicher waren sie nicht: Die Flüchtlinge kamen mit dem Schrecken davon. Das DRK ist trotzdem entsetzt.
Die Täter schleuderten insgesamt drei Molotowcocktails in Richtung von zwei Häusern der aus mehreren Gebäuden bestehenden Anlage, sagte eine Sprecherin der Polizei in Leipzig.
Die Behälter mit den Brandbeschleunigern seien aber drei bis vier Meter vor den Gebäuden auf eine Grünfläche gefallen und hätten keinen Schaden angerichtet.
Seiters: "verabscheungswürdige Tat"
Wie die Sprecherin sagte, ergaben unmittelbar nach der Alarmierung durch den Wachdienst eingeleitete umfangreiche Fahndungsmaßnahmen keine Ergebnisse. Unter anderem sei ein Hubschrauber mit Wärmebildkamera zum Einsatz gekommen, zudem ein Fährtenhund und zahlreiche Streifenwagen.
Die Flüchtlingsunterkunft im Chemnitzer Stadtteil Einsiedel wird vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) betrieben. Dessen Präsident Rudolf Seiters zeigte sich "entsetzt und zutiefst bestürzt über die verabscheuungswürdige Tat". Die Täter hätten bewusst das Leben von Flüchtlingen und Helfern aufs Spiel gesetzt. Laut Seiters leben im gesamten Komplex 95 Menschen, darunter 27 Kinder im Alter von unter zwölf Jahren.
In Einsiedel ist es vor und nach Bezug der Flüchtlingsunterkunft immer wieder zu Protesten gekommen. Zuletzt waren Ende Februar Demonstranten mit Bengalos vor die Asylunterkunft gezogen.