Schreie beim Notruf zu hören Mann nimmt Geisel – Polizei erschießt ihn
In Bayern hat ein Mann seine Mutter als Geisel genommen. Als die Polizei eintrifft, eskaliert die Lage.
Ein Mann ist nach einem Polizeieinsatz in Oberbayern von einem Polizisten erschossen worden. Der 35-Jährige, der bereits wegen Gewaltdelikten polizeibekannt war, hatte am Montagabend den Notruf gewählt und gemeldet, er habe seine Mutter als Geisel genommen. Als die Polizei am Tatort eintraf, griff der Mann die Beamten mit einem Messer an und wurde daraufhin erschossen. Die Hintergründe der Tat und die Motivation des Mannes gelte es nun zu untersuchen, sagte ein Polizeisprecher am Morgen danach.
Laut Polizei hatte es bei dem Notruf lautes Geschrei im Hintergrund gegeben, weshalb tatsächlich eine Geiselnahme vermutet wurde. Mehrere Streifenwagenbesatzungen umstellten das Haus des 35-Jährigen in Grassau im Landkreis Traunstein. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte öffnete der Mann die Tür und attackierte die Polizisten sofort mit einem Messer.
Landeskriminalamt übernimmt Ermittlungen
Der Angreifer wurde dabei in den Oberkörper getroffen und starb trotz sofortiger Hilfsversuche noch vor Ort. Seine Mutter und die beteiligten Polizisten blieben unverletzt. Die Ermittlungen zu dem Vorfall hat das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) zusammen mit der zuständigen Staatsanwaltschaft Traunstein übernommen.
Tödliche Polizeischüsse sind in Deutschland vergleichsweise selten. Im Durchschnitt kommt es etwa ein- bis zweimal im Monat zu solchen Einsätzen mit Todesfolge. In Bayern waren bis Anfang November laut dem Innenministerium vier Menschen nach Schüssen der Polizei und Bundespolizei gestorben. In vier weiteren Fällen waren Menschen durch Polizeikugeln verletzt worden.
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- Nachrichtenagenturen dpa und AFP
- polizei.bayern.de: "Schusswaffengebrauch durch Polizei nach Messerangriff – Angreifer (35) tödlich verletzt"