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Berlin: Arzt unter Mordverdacht – mehr als 40 Patienten-Akten geprüft


Tödliche Medikamenten-Cocktails verabreicht
Berliner Arzt soll Serienmörder sein

Von t-online
04.12.2024 - 19:51 UhrLesedauer: 2 Min.
Wagen der Gerichtsmedizin (Symbolbild): Zunächst hatte die Polizei in Hilfseinrichtungen und im Obdachlosenmilieu nach der Identität der Frau gesucht.Vergrößern des Bildes
Wagen der Gerichtsmedizin (Symbolbild): In Berlin wurden mutmaßliche Opfer eines Arztes exhumiert. (Quelle: IMAGO/Stefan Zeitz)

In Berlin steht ein Arzt im Verdacht, Patienten getötet zu haben. Mehr als 40 Patienten-Akten werden geprüft. Früher soll er sich mit dem Thema "Tötungsdelikte an alten Menschen" beschäftigt haben.

Seit August sitzt der Palliativarzt Johannes M. in Untersuchungshaft. Der 40-jährige Mediziner aus Berlin soll mehrere Patientinnen getötet haben. Polizei und Staatsanwaltschaft werfen ihm derzeit achtfachen Mord vor. Das mutmaßliche Motiv laut "Bild"-Zeitung: die pure Lust am Töten.

Die eigens eingerichtete Ermittlungsgruppe des Berliner Landeskriminalamts (LKA) durchforstet noch immer Patientenakten. Nach Informationen der "Bild" wurden mehr als 40 Verstorbene identifiziert, die möglicherweise ebenfalls Opfer von Johannes M. geworden sein könnten.

Sebastian Büchner, Sprecher der Staatsanwaltschaft Berlin, erklärte: "Wir müssen noch weitere Patientenakten auswerten, der Vorgang ist nicht abgeschlossen." Büchner zufolge könne nicht ausgeschlossen werden, dass es weitere Fälle geben könnte, bei denen von einem Tatverdacht ausgegangen werden könnte.

Parallelen zum Fall Niels Högel

Der Fall erinnert an den Krankenpfleger Niels Högel, der eigenmächtig Medikamente spritzte und dafür zu lebenslanger Haft wegen 85 Morden verurteilt wurde. Mehr dazu lesen Sie hier.

Johannes M., geboren in Frankfurt/Main, betreute zuletzt mehrere Dutzend Patienten in verschiedenen Einrichtungen in Berlin-Tempelhof, Neukölln und Kreuzberg sowie für die Kassenärztliche Bundesvereinigung. Früher war er auch in Hessen und Nordrhein-Westfalen tätig. Nach bisherigen Erkenntnissen soll der Arzt seinen Opfern einen tödlichen Medikamenten-Cocktail verabreicht haben – ohne medizinische Notwendigkeit – und anschließend ihre Wohnungen angezündet haben, um die Taten zu verschleiern.

Exhumierungen zur Beweissicherung

In Klinikbewertungen im Internet wird er als früherer Mitarbeiter der Radioonkologie positiv erwähnt. Im Jahr 2012 schrieb Johannes M. seine Dissertation mit dem Titel "Tötungsdelikte in Frankfurt/Main: ein Überblick von 1945 bis 2008", die auch das Thema "Tötungsdelikte an alten Menschen" behandelt.

Zwei seiner mutmaßlichen Opfer wurden bereits im August und Oktober auf Berliner Friedhöfen exhumiert. Für die Angehörigen sei das eine emotionale Ausnahmesituation, sagte ein Ermittler.

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