Kreuzfahrt-Skandal Ex-Steward soll 1.000 Passagiere heimlich gefilmt haben
Schwere Vorwürfe gegen einen ehemaligen Steward von Royal Caribbean: Der Mann soll bei Kreuzfahrten fast 1.000 Passagiere heimlich gefilmt haben.
Ein Crewmitglied der Reederei "Royal Caribbean International" steht im Verdacht, fast 1.000 Passagiere auf einem Kreuzfahrtschiff heimlich gefilmt zu haben. Eine betroffene Passagierin, die unter dem Namen "Jane Doe" auftritt, hat eine Sammelklage gegen das Unternehmen und den ehemaligen Mitarbeiter Arvin M. eingereicht.
Die Klägerin hatte US-Medienberichten zufolge eine Kamera unter dem Waschbecken ihres Badezimmers auf der "Symphony of the Seas" entdeckt und die Schiffssicherheit informiert. Der Verdächtige M., ein Steward, wurde festgehalten, bis das Kreuzfahrtschiff im Hafen von Fort Lauderdale in Florida anlegte, so die Staatsanwaltschaft.
Die Polizei fand auf seinen elektronischen Geräten unter anderem Videos von Kindern zwischen zwei und siebzehn Jahren. Im August war M. schon zu 30 Jahren Haft verurteilt worden, nachdem er sich schuldig bekannt hatte, Kinderpornografie produziert zu haben.
In der neuen Klage wird vorgebracht, dass M. ohne Wissen oder Zustimmung der Klägerin, Bilder, auf denen sie unbekleidet und bei privaten Aktivitäten zu sehen ist, an Dritte weitergegeben und ins Internet hochgeladen hat, einschließlich des Dark Webs. Auch versteckte er sich der Klageschrift zufolge unter Betten, um Gäste zu beobachten, und filmte sie unter der Dusche.
Klage gegen Royal Caribbean
In der Klage steht auch, dass Royal Caribbean die Gäste hätte warnen und das Personal angemessen schulen müssen. Es habe häufig sexuelle Übergriffe auf ihren Kreuzfahrten gegeben, und der Vorfall sei daher vorhersehbar gewesen. Statistiken zufolge gab es im Jahr 2023 insgesamt 26 gemeldete sexuelle Übergriffe während Kreuzfahrten der Reederei, im Jahr zuvor waren es 22.
Der Anklage zufolge informierte die Kreuzfahrtgesellschaft zwischen dem 1. Dezember 2023 und dem 26. Februar 2024 die anderen Passagiere in den von M. betreuten Zimmern nicht. Bis zu 960 Passagiere könnten gefilmt worden sein, heißt es.
Die Klägerin berichtet von schweren emotionalen Belastungen durch den Vorfall, darunter Schlaflosigkeit, körperliche Schmerzen und Schwindelgefühl. Die Klage fordert Schadensersatz in unbestimmter Höhe sowie eine Geschworenenverhandlung.
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
- nypost.com: Royal Caribbean crew member filmed nearly 1,000 passengers in bathrooms using hidden cameras, hid under their beds: lawsuit (englisch)
- wlbt.com: Royal Caribbean hidden bathroom camera may have filmed nearly 1,000 passengers, lawsuit says (englisch)