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Frankreich: Pelicot gesteht in Missbrauchs-Prozess – "Bin ein Vergewaltiger"


Missbrauchs-Prozess in Frankreich
Ehemann gesteht: "Ich bin ein Vergewaltiger"

Von t-online, sbi

Aktualisiert am 17.09.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0759717195Vergrößern des Bildes
Gisele Pelicot (r.) wurde von ihrem Ehemann jahrelang gequält: Er ließ sie von anderen Männern vergewaltigen, nachdem er seine Frau betäubt hatte. (Quelle: IMAGO/Dauphin Philippe/imago)

In Frankreich steht ein Mann vor Gericht, der jahrelang seine Ehefrau Fremden zur Vergewaltigung angeboten haben soll. Am Dienstag machte er ein bitteres Geständnis.

Dominique Pelicot ist ein Vergewaltiger. Das hat der 71-Jährige am Dienstagmorgen vor Gericht in Avignon (Frankreich) gestanden. Laut einem Post der französischen Nachrichtenagentur AFP auf X sagte der Franzose wörtlich: "Ich bin ein Vergewaltiger". Pelicot gab außerdem an: "Ich erkenne die Fakten in ihrer Gesamtheit an" und fügte hinzu, Gisèle Pelicot "hat das nicht verdient", wie die Tageszeitung "Le Parisien" berichtet.

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Der angeklagte Franzose hatte seine Frau, Gisèle Pelicot, jahrelang mit Schlafmitteln betäubt und fremden Männern zur Vergewaltigung angeboten. Mehr dazu lesen Sie hier. Seit heute steht er wieder vor Gericht – nach mehrtägiger Verzögerung aus angeblichen gesundheitlichen Gründen – und bekannte sich zu seinen Taten.

Nach Angaben des Gerichts leide der Angeklagte unter anderem an einer Niereninfektion und wurde für prozessfähig erklärt. Statt eines Stuhls bekam er einen Sessel und solle regelmäßig Pausen einlegen, in denen er sich hinlegen könne.

Vor Gericht stehen auch 50 Mitangeklagte

Mit Blick auf seine 50 Mitangeklagten sagte Pelicot, dass auch sie alle Vergewaltiger seien. "Sie wussten alle Bescheid, niemand kann das Gegenteil behaupten", führte er aus. Pelicot war das erste Mal in dem aufsehenerregenden Prozess befragt worden. Seine Ex-Frau hatte bereits in der vergangenen Woche ausführlich geschildert, dass sie jahrelang unter unerklärlichen Gedächtnislücken sowie gynäkologischen Beschwerden litt.

Als ihr Mann wegen eines anderen Deliktes ins Visier der Justiz geriet, fanden die Ermittler rund 4.000 Fotos und Videos von Vergewaltigungen der offensichtlich bewusstlosen Frau. So erfuhr Gisèle Pelicot schließlich, in welcher Weise sich ihr Mann an ihr vergangen hatte.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur AFP
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