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Frankreich: Mann lässt Ehefrau jahrelang von 72 Fremden vergewaltigen


Schockierender Fall in Frankreich
Mann lässt Ehefrau über zehn Jahre von 72 Fremden vergewaltigen

Von dpa
Aktualisiert am 02.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Frankreich: Rentner lässt Frau jahrelang von Fremden missbrauchenVergrößern des Bildes
Das Opfer will den Angeklagten im Gerichtssaal in die Augen blicken. (Quelle: Christophe Simon/AFP/dpa/dpa-bilder)

Mit Medikamenten soll ein Rentner in Frankreich seine Frau über Jahre betäubt und von Fremden missbraucht haben lassen. 51 Männer stehen jetzt vor Gericht.

Weil er seine Frau mit Medikamenten betäubt und von dutzenden Männern vergewaltigt haben lassen soll, steht ein Rentner (72) im südfranzösischen Avignon mit 50 mutmaßlichen Mittätern vor Gericht. Für den Missbrauch, der sich über einen Zeitraum von rund zehn Jahren erstreckt haben soll, drohen den Angeklagten bis zu 20 Jahre Haft. Die inzwischen geschiedene Ehefrau erschien in Begleitung ihrer drei Kinder im Gerichtssaal. Sie wolle den Angeklagten in die Augen blicken, sagte ihre Anwältin dem Sender TF1.

Bei den Angeklagten, von denen sich 18 in Untersuchungshaft befinden, soll es sich um Männer im Alter von 26 bis 74 Jahren handeln. Zu ihnen zählen etwa ein Feuerwehrmann, ein Pfleger, ein Gefängniswächter und ein Journalist. Den Kontakt zu ihnen soll der Rentner laut Anklage über eine Onlineplattform für Sexualkontakte hergestellt haben. Geld soll er von den Männern nicht verlangt haben, ihm ging es den Angaben zufolge um die Befriedigung seiner sexuellen Fantasien.

Anwalt: Prozess "vollständig und bis zum Ende öffentlich"

Mehrere von ihnen erklärten den Ermittlern, sie seien überzeugt gewesen, es handle sich um erotische Spiele des Paares. Der Hauptangeklagte betont jedoch, dass sie alle wussten, dass die Frau unter dem Einfluss von Medikamenten stand und bewusstlos war. "Jeder einzelne hätte sich anders entscheiden und den Ort wieder verlassen können", betonen die Ermittler.

Zum Auftakt des Prozesses wies der Vorsitzende Richter Roger Arata einen Antrag ab, die Verhandlung unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu führen. Der Prozess solle "vollständig und bis zum Ende öffentlich" sein, sagte der Anwalt Stéphane Babonneau, der die 72 Jahre alte Ehefrau des Angeklagten vertritt. Die Staatsanwaltschaft hatte ein Verfahren hinter verschlossenen Türen gefordert, um die Videoaufnahmen der Taten nicht öffentlich zu zeigen.

Rentner belästigte Supermarktkundinnen

Der jahrelange Missbrauch kam erst ans Licht, als der Rentner nach Filmaufnahmen unter den Röcken von Supermarktkundinnen festgenommen wurde. Bei einer Durchsuchung stießen Fahnder auf dem Computer des Mannes auf Hunderte Videos der Taten. Demnach vergingen sich 72 Männer an der Frau, von denen die Polizei aber nicht alle identifizieren konnte.

Die Frau bekam von dem jahrelangen Missbrauch nichts mit, weil ihr Mann sie massiv unter Medikamente setzte. Allerdings klagte sie seit Langem über Gedächtnislücken und große Müdigkeit.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen AFP und dpa
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