Drogenflut in Europa Das ist das Einfallstor nach Deutschland
Immer mehr Kokain kommt nach Europa. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 300 Tonnen Kokain beschlagnahmt.
In Europas Häfen sind im Jahr 2023 über 300 Tonnen Kokain beschlagnahmt worden. Dies gab eine Sprecherin von Europol im niederländischen Den Haag bekannt. Besonders stark betroffen waren die Häfen in Antwerpen und Rotterdam.
Die Menge des sichergestellten Kokains stieg auch in Deutschland drastisch an. Im vergangenen Jahr wurden hier rund 43 Tonnen der Droge beschlagnahmt, teilte das Bundeskriminalamt (BKA) mit. Im Vergleich: 2013 lag die beschlagnahmte Menge in Deutschland nur bei 1,3 Tonnen.
Gefahr durch zunehmende Gewalt
Das BKA warnte vor einem Anstieg der Gewalt und Bestechungsversuche durch kriminelle Banden. Im jüngsten Lagebild wies die Behörde auf Drohungen gegen Politiker hin. Auch die Sicherheitslage in Häfen wie Hamburg verschlechtert sich durch den intensiveren Drogenschmuggel.
Im Hamburger Hafen wurden im letzten Jahr insgesamt 35 Tonnen Kokain abgefangen, wie der Zoll berichtete. Die Hamburger Polizei und Zollfahnder verstärkten daher ihre Präventionsmaßnahmen. Ein neues Hafensicherheitszentrum soll die Zusammenarbeit der Behörden verbessern.
Weltweite Produktion und Schmuggelrouten
Die weltweite Kokainproduktion hat nach Angaben des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) massiv zugenommen. Es wurden zuletzt fast 2.000 Tonnen Kokain hergestellt, mehr als doppelt so viel wie 2014. Der Schmuggel verlagert sich zunehmend von Nordamerika nach Europa, da hier höhere Preise erzielt werden können.
In Europa entwickelt sich auch die Schmuggelmethode weiter. Kartelle imprägnieren Textilien mit Kokain oder lösen die Droge in Flüssigkeiten, was das Aufspüren erschwert. In Europa wird das Kokain dann extrahiert und für den Verkauf aufbereitet.
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- Nachrichtenagentur dpa