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Marbella | Deutscher Hells Angel erschießt spanischen DJ und flieht


Vor Haftantritt
Deutscher Hells Angel erschießt spanischen DJ und flieht


02.07.2024Lesedauer: 2 Min.
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Auf einer illegalen Pandemie-Party auf Marbella gefiel dem Rocker die Musik nicht. (Quelle: Franziska Kraufmann/dpa/dpa-bilder)

Er erschoss auf einer Party einen DJ, dessen Musik ihm nicht gefiel – jetzt ist der deutsche Hells Angel Abdelkarim E. auf der Flucht vor den spanischen Behörden.

Ein Mitglied des Hells Angels Clubs aus Deutschland, Abdelkarim E. (34), ist auf der Flucht vor den spanischen Behörden, nachdem er wegen fahrlässiger Tötung und Besitzes einer Kriegswaffe zu neun Jahren Haft verurteilt wurde.

Die Tötung ereignete sich während der Corona-Pandemie in der luxuriösen Stadt Marbella. Hier fand im März 2021 eine illegale Party in einer Villa statt. Unter den 35 Gästen war auch Abdelkarim E., der seit 2017 von Deutschland nach Spanien umgezogen war. Die Partygäste hatten jeweils mehrere hundert Euro Eintritt bezahlt.

"Mach andere Musik oder ich bring Dich um"

Ein Highlight des Abends sollte die Musik von José María Ares Fernández (41) alias "DJ JM Ares" sein. Doch als der DJ gerade seinen letzten Song auflegte, soll ihm Abdelkarim E., laut Zeugenaussagen zugerufen haben: "O cambias de música o te mato!" („Entweder machst du andere Musik, oder ich bring’ dich um!“). Als Reaktion auf die Drohung antwortete der DJ nur mit einem ruhigen "Tranquilo!" ("Bleib ruhig!").

Hells Angel Abdelkarim E. ließ sich jedoch nicht beruhigen und feuerte seine 9-Millimeter-Pistole dreimal in die Decke über dem DJ-Pult ab. Es sollte eine Abschreckung sein – aber eine abprallende Kugel durchschlug die Halsschlagader von Fernández und blieb in seiner Lunge stecken. Sekunden später war der DJ tot.

Der Hells Angel flüchtete, wurde aber gefasst

Nach dem Vorfall flüchteten Abdelkarim E. und ein weiteres Hells Angels-Mitglied in einem Hummer-Geländewagen, wurden aber 36 Stunden später festgenommen. Nach einigen Monaten in Untersuchungshaft wurde Abdelkarim E. gegen eine Kaution von 50.000 Euro freigelassen.

Im Mai 2024 begann der Prozess, in dem Abdelkarim E. zu neun Jahren Haft verurteilt wurde. Bei einer Anhörung hätte entschieden werden sollen, ob er sofort in Haft muss oder bis zur endgültigen Rechtskraft des Urteils auf freiem Fuß bleiben kann. Aber der Angeklagte erschien nicht vor Gericht.

Er könnte nach Marokko geflohen sein

Laut der spanischen Zeitung "El Mundo" wurde daraufhin ein Haftbefehl für Abdelkarim E. ausgestellt. Die Behörden vermuten, dass er nach Marokko geflohen ist, da es nur eine kurze Strecke von Marbella nach Tanger in Marokko sind und er nordafrikanischer Herkunft ist.

Der DJ José María Ares Fernández hatte trotz der Warnungen seines Bruders an der Party teilgenommen. Der hatte ihn vor dem Publikum der Party gewarnt. Doch Fernández war auf die 500 Euro Gage angewiesen und antwortete laut "El Mundo": "Ich gehe zur Arbeit. Sie werden mich nicht erschießen."

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