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Mallorca | "Bierkönig"-Türsteher prügelt Urlauber aus Köln ins Krankenhaus


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Auf Mallorca
"Bierkönig"-Türsteher prügelt Urlauber ins Krankenhaus


Aktualisiert am 01.07.2024Lesedauer: 3 Min.
Bierkönig-Schild (Archivbild): Ein Türsteher reagierte hier mit übertriebener Gewalt auf Kritik.Vergrößern des Bildes
"Bierkönig"-Schild (Archivbild): Ein Türsteher reagierte hier mit übertriebener Gewalt auf Kritik. (Quelle: IMAGO/Karsten Lauer/imago-images-bilder)

Als ein Türsteher seiner Freundin an den Po fasst, beschwert sich ein Gast, der in den "Bierkönig" auf Mallorca möchte. Nun liegt er im Krankenhaus.

Die Saison am Ballermann ist in vollem Gange, und mit ihr kehren die üblichen Probleme in die deutsche Urlauberhochburg zurück. Bereits im vergangenen Jahr waren einigen Türstehern die Sicherungen durchgebrannt, und sie waren auf Touristen losgegangen. Ein Video ging viral, das Angestellte der Bar "Bamboleo" zeigte, wie sie mit Schlagstöcken eine Gruppe Deutsche durch die sogenannte Schinkenstraße wie Vieh vor sich her trieben. Am vergangenen Mittwoch eskalierte die Lage im "Bierkönig". Die Polizei nahm zwei Türsteher fest, die einen Urlauber aus Köln ins Krankenhaus geprügelt haben sollen.

Türsteher fasste einer Urlauberin an den Po

Ein Pärchen aus Köln ging in der Nacht in die Diskothek. Ein Türsteher soll der Urlauberin an den Po gefasst haben. Ihr Freund beobachtete das und stellte den Mann zur Rede. "Er wurde direkt aggressiv und schubste meinen Freund, der zurückschubste", erzählt die Deutsche. Die beiden Männer prügelten sich, mehrere Kollegen des Türstehers eilten herbei.

Sie versuchten, die Streithähne zu trennen und festzuhalten. Der Türsteher, der angeblich die Kölnerin begrapscht hat, soll sich aus der Umklammerung gelöst haben und weiter auf den Deutschen eingeschlagen haben, während sein Kollege ihn festhielt. "Selbst als er auf den Boden fiel, haben sie noch auf ihn eingetreten", so die Urlauberin.

Nase und Rippe gebrochen

Gegenüber der Polizei bestritten die Türsteher den Vorfall. Das Resultat war aber eindeutig. Der Deutsche hatte sich die Nase und eine Rippe gebrochen. Die Beamten nahmen daher den "Bierkönig"-Angestellten fest, der die Schlägerei provoziert haben soll, sowie seinen Kollegen, der den Urlauber festgehalten hatte. Gegen zwei andere Türsteher wird nun noch ermittelt, in welchem Umfang sie beteiligt waren.

Der deutsche Urlauber kam auf der Insel in ein Krankenhaus und ließ sich auch nach der Rückkehr in die Heimat weiter behandeln. "Mir geht es langsam besser, es ist aber ein weiter Weg", sagt er.

"Menschen ohne Ausbildung machen den Job"

Doch wie kann es sein, dass es immer wieder zu derartigen Auseinandersetzungen am Ballermann kommt? Der Schweizer Diego Strauss arbeitete bis vergangenes Jahr als Türsteher im "Megapark". Nachdem ihm die Nase gebrochen worden war, hatte er keine Lust mehr auf den Trubel. "Du könntest der beste Türsteher der Welt sein und wirst trotzdem mies bezahlt. Die Leute mit Erfahrung haben alle aufgehört. Mittlerweile machen junge Menschen mit kaum Ausbildung den Job", sagt er.

Die meisten Türsteher sind bei zwei Firmen angestellt, mit denen die Diskotheken zusammenarbeiten. "Für zwei, drei Euro mehr die Stunde könnten die Läden Fachpersonal haben. Das ist ihnen aber zu teuer", sagt Strauss. Die Mischung verursache nun viel Ärger: "Ungelernte Türsteher, denen die Sicherungen durchdrehen, und immer wildere Urlauber." Da die Bezahlung in der Regel unabhängig vom Lokal ist, würden sich viele Aufpasser gegen einen Job am Ballermann entscheiden, weil dort eben eine blutige Nase droht.

Eine schnelle Besserung scheint nicht in Sicht zu sein. Schon die vergangene Saison bezeichneten Hoteliers und Gastronomen an der Playa de Palma als die schlimmste jemals. Nun geht es genauso weiter in Sachen Exzessen, Balkonstürzen und Festnahmen. Der "Bierkönig" hat immerhin Sorge dafür getragen, dass die externe Firma die an der Schlägerei beteiligten Türsteher vom Dienst suspendiert hat. Doch nun muss sich auch erst mal jemand finden, der den Job machen will.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
  • Eigene Recherche
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