Badeverbot wegen Norovirus-Verdacht Mehrere Strände am Bodensee bis Montag gesperrt
Das Badeverbot am Bodensee wird noch bis Montag andauern. Davon gehen die Behörden aus, nachdem mehrere Strände gesperrt werden mussten. Die Behörden bestätigten einen Norovirus-Verdacht.
Das Badeverbot für den Bodensee gilt zunächst bis Montag, den 29. Juli. Wie es danach weiter geht, können die Behörden erst entscheiden, wenn dem Gesundheitsamt die Ergebnisse der aktuellen Wasserproben vorliegen. Einige Strände bei Friedrichshafen wurden diese Woche gesperrt, da mehrere Menschen nach dem Baden krank wurden. Die Zahl der gemeldeten Erkrankungen stieg auf 133, wie die Nachrichtenagentur dpa am Freitag berichtete.
Das Wasser soll an mehreren Badestellen verunreinigt sein, wie die Stadt und das Landratsamt im Bodenseekreis am Donnerstag mitteilten. Beim Gesundheitsamt hatten sich zuvor mehrere Anrufer gemeldet, die nach dem Baden über Durchfall und Erbrechen klagten. Die Symptome seien nach etwa einem Tag wieder abgeklungen.
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Norovirus im Bodensee
Am Freitag bestätigte das Landratsamt des Bodenseekreises t-online.de, dass dahinter "mit hoher Wahrscheinlichkeit" das Norovirus steckt. "Das gesamte Setting und auch die Symptome der Erkrankten deuten daraufhin, dass es sich um den Norovirus handeln könnte", sagte der Sprecher des Bodenseekreises, Robert Schwarz. Da der Virus sich jedoch generell nicht im Wasser nachweisen ließe, müssten die Kranken überprüft werden.
Die Stadt erweiterte daraufhin das Badeverbot entlang dieser Abschnitte:
► Manzeller Freizeitgelände
► Strandbereich des Frei- und Seebades Fischbach
► Brunnisach-Mündung im Fischbacher Hafen
Grund für das verunreinigte Wasser sei vermutlich ein verstopfter Mischwasserkanal – dadurch seien Abwässer über den Buchenbach in den Bodensee geleitet worden. Der Kanal sei am Mittwochabend gespült und die Verstopfung gelöst worden, so dass die Abwässer wieder zum Klärwerk fließen konnten.
Wie gefährlich sind die Abwässer im See?
Wie die "Südwestpresse" berichtete, seien bereits seit vergangenem Wochenende Abwässer und Fäkalien in den See geflossen. Nun habe die Stadt bestätigt, dass auch Abwässer des Klinikums Friedrichshafen mit in den Bodensee geflossen sein könnten. Gesicherte Erkenntnisse lägen aber noch nicht vor.
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Die Experten des Gesundheitsamts gingen schon am Anfang von einer bakteriellen oder viralen Belastung des Seewassers aus. Eine Wasserprobe, die am Montag routinemäßig an dem Freizeitgelände genommen worden war, hatte demnach Werte von E.coli oder Enterokokken ergeben, die oberhalb der Grenzwerte nach EU-Badegewässerverordnung lagen. Hinweise auf andere gesundheits- oder umweltgefährdende Stoffe gebe es derzeit nicht, ebenso wenig wie auf einen nachhaltigen Umweltschaden in dem Bereich.
- Eigene Recherche
- Nachrichtenagentur dpa
- Mitteilung der Stadt Friedrichshafen
- "Südwestpresse": Behörden bestätigen Norovirus: Klinikabwasser in Bodensee?