Leichnam verschwunden Frau im Prozess um Tötung ihres Babys freigesprochen
Auch nach über 20 Jahren konnte nicht geklärt werden, wie es zum Tod des Säuglings kam. Die angeklagte Mutter wurde vom Gericht in Potsdam freigesprochen, weil Aussage gegen Aussage stand.
Im Prozess um die Tötung eines Babys ist eine 61-Jährige freigesprochen worden. "Wir haben hier eine Aussage-Aussage-Konstellation", sagte der Vorsitzende Richter Theodor Horstkötter am Mittwoch im Landgericht Potsdam (21 Ks 5/18). Die 61-Jährige war angeklagt, ihr lebensfähiges Kind vor mehr als 20 Jahren geboren und dann "durch Stiche mit einem spitzen Gegenstand in den Brustkorb" getötet zu haben. Als Motiv sah die Staatsanwaltschaft, dass sie ihre Ehe nicht habe gefährden wollen.
Die Angeklagte hatte ausgesagt, das Baby in der Badewanne geboren zu haben. Sie sei dann ohnmächtig geworden und habe das Neugeborene anschließend tot aus dem Wasser geholt. Der Ex-Mann hatte gesagt, er habe Stiche im Körper des Kindes gesehen, als er es in einer Tüte in der Wohnung entdeckte.
Die Ermittler hatten das tote Baby nie gefunden. Man habe keinen Leichnam eines Kindes, an dem man Spuren von gewaltsamer Einwirkung hätte feststellen können, so Horstkötter; und auch keinen weiteren unmittelbaren Zeugen. Er sagte: "Im Zweifel für den, in diesem Fall, die Angeklagte". Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
- Nachrichtenagentur dpa