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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Interaktive Infografik So viele Coronavirus-Infektionen wurden in Ihrem Landkreis gemeldet
Das Coronavirus SARS-CoV-2 breitet sich noch immer in Deutschland aus. Die meisten Landkreise sind betroffen – manche mehr, manche weniger. Eine interaktive Karte zeigt, in welchen Regionen die Epidemie bisher am schlimmsten gewütet hat.
HINWEIS: Seit dem 19.4. gibt es Probleme mit der automatischen Aktualisierung der Karte. Wir arbeiten an einer Lösung.
Wichtiger Hinweis: Nach der ersten großen Infektionswelle von März und April rückt in Deutschland neben der Gesamtzahl der Fälle die sogenannte 7-Tage-Inzidenz in den Fokus. Dieser Wert gibt an, wo sich die Neuinfektionen aktuell häufen und ein erhöhtes Risiko besteht. Hier finden Sie eine Karte, die das übersichtlich darstellt.
Fast überall in Deutschland wurden Covid-19-Infektionen gemeldet. Die folgende Karte zeigt: Kein Landkreis in Deutschland ist von der Pandemie verschont geblieben. Gehen Sie auf einen Landkreis, um mehr Informationen angezeigt zu bekommen.
Die Grafik zeigt die absoluten kumulierten Zahlen der seit Ende Januar in Deutschland gemeldeten Fälle. Davon dürfte ein Großteil bereits wieder genesen sein, ein kleiner Anteil der Covid-19-Patienten (etwa vier bis fünf Prozent laut RKI) ist verstorben.
Zu beachten ist außerdem, dass sich in den Ballungszentren, wo viele Menschen leben, natürlich auch die Infektionen häufen. Ein direkter Vergleich zwischen städtischen und ländlichen Regionen ist daher nur begrenzt möglich. Eine Karte, die die Fallzahlen in Relation zur Bevölkerung darstellt, finden Sie hier.
Hinweis: Die Karte beruht auf Angaben der Behörden. Sie wird mehrmals täglich aktualisiert. Mehr zur Methodik finden Sie am Ende des Artikels.
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Man sieht große Unterschiede. Die Schwerpunkte der Coronavirus-Epidemie liegen in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern. Auch die Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin sind stark betroffen.
Generell häufen sich die Fallzahlen rund um die Ballungszentren der Bundesländer. Das ist wenig überraschend: Wo viele Menschen auf engem Raum zusammenleben, sind mehr Infektionen zu erwarten als in den dünner besiedelten Regionen in Thüringen oder Mecklenburg-Vorpommern. Die Daten werden aus den einzelnen Angaben der Landkreise von Risklayer zusammengetragen, neue Daten fließen zeitnah ein.
Diese Landkreise sind besonders betroffen
Um die Dimensionen in Relation zur jeweiligen Bevölkerung zu zeigen, haben wir auch die Infektionszahlen pro 100.000 Einwohner errechnet. So sieht es beispielsweise aus, als seien der Hohenlohe-Landkreis in Baden-Württemberg oder Tirschenreuth in Bayern stärker von der Epidemie betroffen als die Großstädte.
Nicht vergessen sollte man allerdings, dass die Statistik nicht unbedingt das reale Infektionsgeschehen widerspiegelt. Es ist davon auszugehen, dass viele Fälle von Covid-19 unerkannt bleiben, da die Krankheit zumindest in der Anfangsphase teilweise mild oder sogar gänzlich ohne Symptome verläuft. Diese Fälle können nur durch Labortests entdeckt und isoliert werden.
Viele Tests führen zu hohen Fallzahlen
Die Dunkelziffer der Infizierten könnte in einigen Regionen also um ein Vielfaches höher liegen, als die offiziellen Zahlen vermuten lassen. Umgekehrt lässt sich aber auch sagen: Dort, wo die Lage auf den ersten Blick besonders dramatisch aussieht, wird vielleicht einfach nur besonders viel und besonders gewissenhaft getestet. Je eher die Infektionsherde erkannt werden, desto eher lässt sich das Virus in den Griff bekommen.
Die Daten wurden aufbereitet und visualisiert von Cem Özer und Benjamin Springstrow.
Zur Methodik:
t-online.de bezieht die Fallzahlen in den Landkreisen und kreisfreien Städte von der Firma Risklayer. Diese wiederum trägt die Daten im sogenannten Crowdsourcing-Verfahren zusammen. Das heißt, dass Freiwillige die Informationen bei den regionalen Behörden abfragen und in ein gemeinsames Dokument eintragen, wo sie von anderen mehrfach überprüft und verifiziert werden. Als Hauptquelle dienen dabei die jeweiligen Websites der Landkreise und anderer offiziellen Stellen.
Die lokalen Behörden melden neue Fälle oft schneller als die Einrichtungen der Länder oder des Bundes und aktualisieren ihre Angaben in unregelmäßigen Abständen. In der Gesamtzahl auf Landes- und Bundesebene kann es in den hier dargestellten Daten aufgrund des Meldeverzugs zu Abweichungen zu den Zahlen des Robert Koch-Instituts oder anderen Landes- und Bundesbehörden kommen.
Um neue Entwicklungen auf Landkreisebene möglichst in Echtzeit wiedergeben zu können, aktualisieren wir unsere Infografik stündlich. Das heißt, sobald Risklayer seine Daten ergänzt, sehen Sie dies auch bei uns. (Tipp: Um die kreisfreien Städte zu sehen, müssen Sie eventuell näher in die Karte hineinzoomen.)
Trotzdem können diese Daten nicht das tatsächliche Ausbruchsgeschehen wiedergeben. Dies liegt unter anderem an Faktoren wie der Inkubationszeit, der Zahl der durchgeführten Test und dem jeweiligen Diagnose- und Meldeverfahren in den Regionen. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer bei den Infizierten und bereits Genesenen aus.
- Eigene Recherche