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Australien: Forscher sorgen sich um Korallen, Seegras und Mangroven


Klimakrise
Forscher sorgen sich um Korallen in Australien

Von dpa
28.07.2019Lesedauer: 2 Min.
Korallen am Great Barrier Reef, die von Korallenbleiche betroffen sind: Bei der Bleiche stoßen die Korallen Algen ab, die sonst mit ihnen in Symbiose leben – zurück bleibt das Skelett. (Archivbild)Vergrößern des Bildes
Korallen am Great Barrier Reef, die von Korallenbleiche betroffen sind: Bei der Bleiche stoßen die Korallen Algen ab, die sonst mit ihnen in Symbiose leben – zurück bleibt das Skelett. (Archivbild) (Quelle: Daniel Naupold/dpa-bilder)

Korallen, Seegras und Mangroven leiden stark unter der Erderhitzung: Das ist das Ergebnis einer neuen Studie. Das Wetter setzt den Meerespflanzen schlimmer zu als jede Ölpest – mit teilweise unumkehrbaren Folgen.

Extreme Wetterphänomene haben den Ökosystemen an Australiens Küsten in den vergangenen Jahren schwer zugesetzt. Hitzewellen im Meer, schwere Regenfälle durch tropische Stürme sowie Zyklone und Dürren hätten Korallen-, Seetang-, Mangroven- und Seegrasbestände grundlegend verändert, heißt es in einer Studie der staatlichen australischen Wissenschaftsbehörde Csiro. Einige dieser Veränderungen seien potenziell unumkehrbar, andere könnten bestenfalls im Laufe mehrerer Jahrzehnte rückgängig gemacht werden.

So seien 2011, 2013, 2016 und 2017 durch marine Hitzewellen Korallenbleichen in zum Teil überlappenden Regionen vor West- und Nordaustralien ausgelöst worden. Die Studie wurde im Journal "Frontiers in Marine Science" veröffentlicht. Bei einer Bleiche stoßen die Korallen winzige Algen ab, die ansonsten mit ihnen in einer Lebensgemeinschaft (Symbiose) leben. Zurück bleibt das helle Korallenskelett.

"Die Länge der Küste, die im vergangenen Jahrzehnt von extremen Klimaereignissen betroffen war, beträgt mehr als 8.000 Kilometer", sagte der Hauptautor der Studie, Russ Babcock. Dies sei ein Vierfaches der Küstenlänge, die von der 2010 durch die Explosion der Bohrinsel Deepwater Horizon im Golf von Mexiko ausgelösten Ölpest betroffen gewesen sei.

Zyklone und Hitzewellen verschärfen die neue Witterung

Nach Angaben der Forscher wird der vom Menschen verursachte Klimawandel durch extreme Klimaphänomene wie Zyklone und Hitzewellen noch verschärft, die immer häufiger auftreten und intensiver werden. Die meisten Meeresorganismen und -lebensräume könnten sich nicht an die sich schnell verändernden Bedingungen anpassen.


Die Forscher haben schon Methoden entwickelt, um Korallenlaich zu fangen, ihn in Aquakultur aufzuziehen und dann in zerstörten Riffe zu verteilen. Das könne kurzzeitig helfen. Aber langfristig müsse der Treibhausgasausstoß reduziert werden, fordern sie.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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