Eurofighter-Absturz Bericht: Bundeswehr geht von Pilotenfehler aus
Auf der Suche nach der Ursache für den Eurofighter-Absturz geht die Bundeswehr laut eines Berichts nun einer neuen Spur nach. Gab es ein Kommunikationsproblem zwischen den Fliegern?
Nach dem Absturz zweier Eurofighter über der Mecklenburgischen Seenplatte gehen die Unfallermittler der Bundeswehr einem "Spiegel"-Bericht zufolge von einem Pilotenfehler als wahrscheinliche Ursache aus. Wie das Magazin am Freitag vorab berichtete, schlossen sie technische Defekte an den Maschinen nach ersten Untersuchungen aus. Die Kampfjets waren am Montag bei einer Übung in der Luft kollidiert und abgestürzt. Einer der beiden Piloten starb dabei.
Laut "Spiegel" prüfen die Ermittler der Bundeswehr nun, ob ein Pilot eine andere Maschine übersah oder ob es Missverständnisse bei der Positionsabsprache über Funk gegeben haben könnte. Dazu werden Daten der Bordcomputer und Flugschreiber ausgewertet. Die beiden abgestürzten Maschinen simulierten mit einem dritten Eurofighter dem Bericht zufolge die Verfolgung feindlicher Jets.
Schleudersitz nicht voll funktionsfähig?
Es war der erste Absturz von Eurofighter-Flugzeugen der Bundeswehr nach rund 15 Jahren Dienstzeit. Die Luftwaffe verteidigte danach Übungsflüge über Deutschland gegen Kritik. Ihre Piloten seien für die Sicherung des deutschen Luftraums zuständig und müssten den Ernstfall dort trainieren, wo er auch eintreten könne. Beiden Maschinen gehörten zum Taktischen Luftwaffengeschwader 73 in Laage bei Rostock. Es bildet alle Eurofighter-Piloten der Bundeswehr aus.
Der 51-jährige Pilot des einen Eurofighters überlebte den Absturz nach Auslösung des Schleudersitzes. Der 27-jährige zweite Pilot starb. Die genauen Umstände sind noch unklar. Laut "Spiegel" wird unter anderem geprüft, ob sein Schleudersitz auslöste, aber wegen Beschädigung der Maschine eventuell nicht richtig funktionierte.
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Die beiden Jets waren in größerer Höhe kollidiert, Trümmerteile verteilten sich über eine Fläche von mehreren Quadratkilometern nördlich des Fleesensees bei Waren an der Müritz. Nach dem Absturz durchsuchten Soldaten Wälder und Felder in dem Gebiet mehrere Tage lang. Dabei fanden sie auch die Flugschreiber der Maschinen.
- Nachrichtenagentur AFP